Pa-hay-okee, grasige Wasser oder Everglades
27.4 – 29.4.
Der Name des Everglades National Park Gebietes in heutigen Süd-Florida ist in der Sprache der First-Nations „Pa-hay-okee“. Übersetzt heißt das so etwa „grasige Wasser“. Der östliche Teil des NP sieht auch genau so aus.
In dem sichtbaren Gras steht so 20 cm Wasser, der Blick geht über den Shark River, der hier ca. 10 km Breite hat. Das Wasser drückt von Norden in die Everglades und fließt ganz langsam gen Süden in den Ozean.
Im Park „stolpern“ wir über die verschiedensten Tiere…





Auf dem Campground in Flamingo, am Südende des Festlandes im Park, übernachten wir dann noch direkt unter einem Osprey (Fischadler) Horst. Einfach toll…

Und können vom Frühstückstisch aus den Tieren beim Fressen zusehen.🙂
Florida’s Westküste und der Panhandle
30.4. – 4.5.
Beim Verlassen unseres letzten Übernachtungsplatzes in den Everglades fällt noch dieses Schild auf…

Frei von uns übersetzt: „Es ist verboten Alligatoren zu füttern, daher bitte nicht schwimmen“😉
Die folgenden Städte die wir an Florida’s Westküste besuchen sind, im Gegensatz zur Ostküste, auffallend gepflegt und weniger überlaufen. Das erste Beispiel dafür ist Naples, die bisher sauberste Stadt auf unserer Reise. Da sind sicher jede Nacht die Heinzelmännchen unterwegs und fegen die Straßen und Grünanlagen. 😉😉😉


Der KOA Campground, den wir wegen einer Waschmaschine ansteuern, hat auch einen Pool. Ein ganz besonderer Spaß für Lina😎. Mama spielt in der Zwischenzeit mit den Maschinen in der Laundry. Dann müssen wir noch zur Polizei, weil irgend so ein A… unsere Kreditkarte geknackt hat und auf unsere Kosten einkauft. Auch eine spannende Erfahrung in der Policestation. Aber wie überall sind die Menschen sehr nett und hilfsbereit, so ist die Anzeige in einer halben Stunde erstellt.
Die weiteren Stationen sind Fort Myers Beach

dann Fort Meyers und weiter über eine beeindruckende Brücke nach Saint Petersburg (der Stadtgründer war Russe und ist in St. Petersburg geboren).

Zur Abwechslung nächtigen wir mal auf dem zwar offiziellen aber kostenlosen Campground „Lake Panasoffkee“ in der Nähe von Inverness.
Lina bekommt es immer besser hin, auf dem Weg zu bleiben 😊

Auf dem Weg nach Tallahassee fahren wir über den alten Cotton Trail. Auf der Straße wurde die Baumwolle früher von den umliegenden Plantagen nach Tallahassee gebracht. Heute eine romantische Canopy Road unter alten Oaks mit viel Spanish Moos.
Eine Schotterstraße, fast wie in Australien😉. Der Fahrer hat Spaß!!!
Tallahassee zeigt sich überraschend grün. Aus dem 22 Stock des neuen State Capitol, das Alte steht hier im Vordergrund, sieht man die Innenstadt vor lauter Bäumen kaum.

Die roten Dächer in der Bildmitte ist die Florida State University, eine kleine Stadt für sich. Wir fahren mal über den riesigen Campus und stellen fest, dass heute scheinbar die Abschlusssemester mit Doktorhut und Robe verabschiedet werden und die „Neuen“ ihre Zimmer beziehen.
Nach so viel Stadt und Bildung verbringen wir unsere Nacht auf einem freien Campground tief im Apalachicola National Forest. Hunderte blitzender Glühwürmchen in der Nacht lassen sich nicht fotografieren, so ist hier nur ein Bild vom nächsen Morgen zu sehen.
Schön im Schatten und die Feuerstelle ist hinter dem Auto versteckt.
Dann besuchen wir noch die Wakulla Springs. Die Quelle liefert so 2 mio qbm pro Tag! Nach Beschreibung eine der ergiebigsten Quellen weltweit?!? Auf der Bootstour bekommen wir einen schönen Eindruck vom entstandenen Flusslauf und den hier lebenden Tieren. Lina darf ganz vorn sitzen und hat riesig Spaß.
Hier beobachten wir die Tiere beim fressen, (Manatee)
beim Warten auf die nächst Malzeit,
beim Trocknen des Gefieders nach der Jagd unter Wasser,
Apropos abtauchen, es ist schon spät geworden. Ich werde jetzt auch gleich abtauchen.💤
Vorher gibt’s noch einen tollen Sonnenuntergang am Strand der St. Joseph Peninsula

Die Südstaaten bis New Orleans
5.5. – 7.5.
Auf den Weg von der St. Joseph Peninsula aufs Festland fallen uns wieder die Häuser auf Stelzen auf. Die haben wir bereits an der gesamten Küste von Florida gesehen. Ob das was mit den Überschwemmungen der Hurrikan’s zu tun hat??!?
„Stinknormale“ gibt’s hier auch, oder hat dieses was mit der NASA zu tun???
An der Golfküste muss natürlich auch mal ein Standtag eingelegt werden, also gehen wir in Pensacola Beach im Fort Pickens State Park am „weißesten Strand der Welt“ baden. – Äh Moment mal, wer unseren Reise Blog „Australien“ gelesen hat, der wird sich vielleicht an folgende Worte vom 5.12.14 erinnern:“Der Strand dazu mit dem angeblich „weißesten Sand der Welt“ ist in Hyams Beach schnell gefunden.“ Da müssen sich wohl die Australier und die Amerikaner noch einigen…🙃
Weiß ist der Sand ja, und welcher weißer ist, mögen wir nicht so recht beurteilen. Lina gefällt das Schwimmen im erfrischenden Wasser auf jeden Fall gichtig gut.
Pensacola gibt uns nicht so viel, daher fahren wir bald weiter über Mobile nach New Orleans. Laut der StellplatzApp „iOverlander“, die wir gern und viel nutzen, gibt es gegenüber dem French Quarter, auf der anderen Seite des Mississippi einen Übernachtungsplatz beim Fähranleger. Von dort haben wir dann abends noch einen tollen Blick auf die Altstadt.

Morgen wollen wir mit der Personenfähre übersetzen und uns das French Quarter ansehen.
New Orleans und der Mississippi
8.5. – 10.5.
Die Personenfähre ist eine alte Autofähre und verkehrt zwischen Algiers Point und dem French Quater, der „Altstadt“ von New Orleans. Auf dem Weg können wir gleich Fotos von der Autobrücke und dem Mississippidampfer NATCHEZ machen.
Da der Mississippi im Unterlauf von Seeschiffen befahren wird, ist die Durchfahrtshöhe erforderlich.
Kaum angekommen muss sich Sabine gleich wieder in laufende Gespräche einmischen.
Das Altstadtviertel ist nicht so bunt, wie wir erwartet haben😟, und die Bourbon St sollte man sich auch besser nicht am Morgen ansehen. Aber so allgemein gesehen ist es ein interessanter Rundgang mit vielen Eindrücken und Bildern der typischen Architektur, den wir natürlich für einen Besuch im Café Du Monde mit Café au Lait und Baignets unterbrechen. Vorher haben wir noch einen Abstecher in den French Market unternommen um billige Fernostware als Souvenir zu „bewundern“ (Dinge die die Welt nicht braucht).




Geschmacklich erinnern sie sehr an Schmalzkuchen vom Weihnachtsmarkt 😉.
Den Mississippi flussaufwärts treibt es uns nun auf die ehemalige Plantage „Oak Alley“, wo wir das Haupthaus und auch die rekonstruierten Sklvenunterkünfte “ bewundern“ dürfen. Wieder ein ganz dunkler Abschnitt in der Geschichte der Südstaaten.

Beim Rundgang im Haupthaus dürfen wir leider keine Fotos machen😩
Und in der Nachbarschaft stehen auch ganz schicke Plantagenhäuser…
Unser nächstes Ziel, Baton Rouge, macht eher einen runtergekommenen Eindruck. Bis auf die gepflegte Waterfront finden wir nichts Schönes, das ein Foto wert ist. Nach einem Brand im „Old State House“ soll Mark Twain mal geschrieben haben: „Dass Dynamit die Arbeit vollenden solle, die ein gnädiges Feuer begann“
Für uns, eher eins der wenigen gepflegten Gebäude in der Stadt.
Während Lina die Muskeln trainiert, 
klönt Sabine mal wieder mit „Einheimischen“
wahrscheinlich übers Wetter, sonnig, schwül, 35°.
Wir fahren aus der Stadt in den fast leeren Campground im State Park „Acadiana“ bei Lafayette und lassen den Tag gemütlich ausklingen.
Nachdem wir im Womo verschwunden sind, bekommen wir noch Besuch
Den Boadwalk hier im Park wollen wir dann morgen erkunden.
Houston, wir haben ein Problem…, Texas und Weltuntergangswetter
11.5. – 15.5.
Der Boardwalk im Acadiana State Park ist echt toll angelegt. Lina hat mächtig Spaß, und das mit dem Lenken klappt immer besser.



Dann verlassen wir Louisiana in Richtung Texas, aber vorher müssen wir uns noch für die nächsten Tage versorgen. An der Kasse bei „WINN DIXI“ wird Sabine plötzlich nach ihrem Ausweis gefragt. Äh – wie jetzt? Wir haben einen Schlauch Californischen Roten auf dem Band liegen und die Kassiererin möchte wissen, ob Sabine schon über 21 ist😀. Clemens glaubt an einen Scherz, aber Sabine zeigt, nicht ohne geschmeichelt zu sein, ihren Ausweis. Pech gehabt, der deutsche Perso lässt sich nicht einscannen und die Kasse bont den Roten ohne gültige ID nicht. Ein Supervisor kann aber schließlich helfen. Sabines Kommertar: „Das ist mir seit über 30 Jahren nicht mehr passiert“…
Wir fahren weiter nach Galveston Island und haben seit dem Straßengewirr von Houston ein Problem.

Nicht, dass wir uns verfahren hätten, nein der linke Hinterreifen verliert Luft. Also erstmal aufpumpen und beobachten. Im Galveston State Park kommen wir erst spät an und haben leider Pech, ein Schild an der Einfahrt besagt „No Vacancy“. Trotzdem rumgucken kann ja nicht schaden. Und siehe da, eine freie Campsite direkt am Wasser. Die Nachbarn sagen, der Platz ist seit Mittag frei und wir sollten ruhig stehenbleiben. Falls noch jemand kommt, können wir ja immer noch Platz machen. Spontan bieten uns die Nebenanstehenden an, in diesem Fall unser kleines Womo mit auf ihren Platz zu stellen – echt supernett. Es sind zwei Freunde, die auf dem Weg zu einem VW-Bulli treffen sind. Echt tolle Autos haben die.

Susan, die Nachbarin von der anderen Seite, kommt am nächsten Morgen (wir konnten stehen bleiben, der Platz war scheinbar leer) zum Klönschnack vorbei, versorgt uns mit Infomaterial über Texas und gibt uns noch ihre Adresse in Kansas und die Telefonnummer mit. Falls wir auf unserer Reise da mal vorbei kommen oder Hilfe brauchen, sollen wir uns auf jeden Fall melden. Als wir uns dann Richtung Galveston City verabschieden, kommt sie extra nochmal ans Auto um uns „by the way“ mitzuteilen, dass Kansas zwar ein politisch roter Staat (Republikaner) sei, sie aber aus dem blauen Herzen (Lawrence, KS) kommt. Das war ihr noch wichtig zu sagen! -Eine Übernachtung und gleich zwei tolle Begegnungen mit netten Menschen… Reisen macht Spaß!😀😀😀
Galveston ist eher langweilig und nicht hübsch, da haben wir unseren Reiseführer wohl nicht richtig gelesen.😳 Also wieder durch Houston (Verkehrschaos wegen einer Vollsperrung einer Interstate) nach San Antonio. Unser Houston-Problem (Luftverlust) besteht immer noch. Sabine sucht im Internet einen Reifenservice in San Antonio, der am Sonntag geöffnet hat, raus und wir haben die nächste unglaubliche Begegnung. Auf dem Hof des Tire-Service angekommen kann Clemens gerade noch aussteigen, da steht auch schon ein Monteur neben Henri und fragt nach unserem Wunsch. Kurz erklärt ist das Problem nach fünf Minuten gefunden (eine kleine Schraube und ein langer Nagel), nach weiteren 10 Minuten sind beide Löcher geflickt, und Clemens steht im Office um die Rechnung in Höhe von 7,- $ !!! zu bezahlen.
Entsprechend fällt das Trinkgeld aus und erleichtert schauen wir uns den Riverwalk und The Alamo in San Antonio an.


Der Riverwalk wurde anlässlich der Weltausstellung 1968 begonnen und zieht sich an einem Seitenarm des San Antonio Rivers quer durch die Innenstadt entlang. (was man zur Weltausstellung so alles bauen kann…)
The Alamo, als spanische Mission ab 1718 gebaut, ist da viel älter und spielte später eine große Rolle in den texanischen Freiheitskämpfen gegen Mexiko.
Hier kämpfte auch ein gewisser Trapper namens James Bowie der mit seinem Messer eine gewisse Berühmtheit erlangte.
Nach einem Steifzug durch Fredericksburg in „German Texas“ 
müssen wie auch noch deutsches Brot kaufen, oder was als solches verkauft wird…
Die Landschaft wird „mexikanisch“

und wir erleben abends ein echtes Unwetter mit Blitz, Regen und Hagel, glücklicherweise sind wir schon auf dem Stellplatz angekommen. Grillen fällt heute aus…
Nächsten Morgen ist alles vorbei und wir sehen die erste Bisonherde bei schwülen 38°.
Auf dem Weg nach San Angelo kommen wir dann auf dem Highway erneut in einen Weltuntergang. Sicht 5m, Sturm, Hagel, Wolkenbruch und die Temperatur fällt innerhalb von fünf Minuten auf 17°. Das Wetter hätte in Deutschland garantiert Katastrophenalarm ausgelöst.


