USA / Mexico 2024 / 2025

Neustart in Portland, Wasserfälle am Columbia River, Schnee in der Bergen und Regen an der Küste

5.12. – 12.12.24

„Nun ist alles organisiert und erledigt“. So denken wir zumindest, als wir am Vorabend zu unserem Flug die Taschen und den Koffer (ja wir haben einen Koffer mit 🙄) zum Einchecken zum Flughafen bringen. Im Koffer haben wir allerlei Ersatzteile (Luftfilter, Dieselfilter, Wäschespinne…) die ein wenig druckempfindlich sind. Um ihn nicht mitschleppen zu müssen, haben wir ein altes Exemplar genommen und werden ihn dann in Portland entsorgen.

Aber „Ist wirklich alles erledigt oder organisiert?“ Die Frage wird uns wohl bei jedem Abflug beschäftigen…🤔. Nun gut, heute geht es los. Holger bringt uns pünktlich zum Flughafen, die Sicherheitskontrolle und das Boarding laufen problemlos und schon sind wir in der Luft. In Frankfurt haben wir genügend Zeit zum Umsteigen, und die brauchen wir auch. Lina ist per Zufallsgenerator ausgewählt, und muss sich einer speziellen Sicherheitskontrolle unterziehen. Auch hier ist alles ohne Beanstandung und wir können den Bus zum Flieger besteigen.

Steigen Sie ein, die Richtung stimmt

Unser „Zebra“ Airbus A330 neo wartet schon.

Das Flugzeug ist innen sehr leise und der Komfort ausgesprochen gut. Bislang das Beste mit dem wir geflogen sind! So vergehen die 10h 45m über der Nordhalbkugel „wie im Flug“.

In Seattle hat Lina wieder Rolliservice und wir müssen mit Gepäck zur Einreisekontrolle. Nach ein paar Fragen wie „Zweck der Reise, Reisedauer, und Finanzen“ kommt tatsächlich die Frage nach dem Rückflugticket. Auch das können wir vorweisen und so bekommen wir wieder volle 6 Monate Aufenthaltsgenehmigung. Der letzte Flug nach Portland ist mit nur 30 min richtig kurz, unser Gepäck ist auch alles mitgekommen und der Hoteltransfer bringt uns in 10 min zum Hotel. Nun erstmal ins Bett und morgen holen wir Rocky ab.

„Your upcoming ride: 10:30am Pacific Standard Time“ so steht es in der Bestätigung unserer Lyft-Fahrt vom Flughafen zu Rocky. Der Fahrer ist pünktlich und wir haben, auch mit Gepäck und Rolli, Platz im XL-Auto. So räumen wir 20 min später bereits die Sachen ein.

Schon ein schönes Gefühl, auf einem anderen Kontinent, aber trotzdem wieder „zu Hause“ zu sein. Im und am Auto ist alles okay, so können wir bei Viet noch Wasser tanken und dann zum Einkaufen fahren.

Die erste Nacht im Auto war wirklich wie ein „nach Hause kommen“ und ganz nach unserer Gewohnheit übernachten wir frei direkt an dem Wahkeena Fall. Leider ist die Straße weiter gesperrt, sodass wir wieder zurück müssen und die nächsten Wasserfälle, die Multnomah Falls, nur über die I84 erreichen.

Es regnet leider wieder stärker und so fahren wir noch ein kleines Stück den Columbia River aufwärts und übernachten heute am Eagle Creek.

Da unser Ziel ja im Süden liegt (was ist eigentlich unser Ziel???) biegen wir bei Hood River auf die 35 ab und geraten in der Nähe vom Mt. Hood in eine wunderschöne Winterlandschaft.

Tolle Landschaft aber anstrengend zu fahren bei so viel Neuschnee. Hinter dem Pass am Mt. Hood, der immerhin 3426 m hoch ist, ändert sich die Landschaft drastisch. Keine Berge, kein Schnee, nur relativ trockene Prairie. So können sich die Staßenverhältnisse innerhalb von Minuten ändern.

Apropos ändern, ein paar Meilen weiter wird die Ebene durch einen tiefen Canyon unterbrochen. Hier hat der Deschutes River ordentlich gegraben.

Da wir morgen im Smith Rock State Park wandern wollen sucht Sabine kurz davor einen Platz für unsere Übernachtung. Sie findet einen Traumplatz mitten im Nirgendwo mit Blick auf die im Westen liegenden Berge Mt. Wilson, Mt. Jefferson und Mt. Washington. Letzterer ist vielen bekannt als Logo von „PARAMOUNT PICTURES“. Für das Morgenrot schleicht sich Clemens bei frischen 0° extra früh aus dem Camper. 🥶

Die Sonne scheint und es ist eine ganze Ecke wärmer, als wir nun im State Park angekommen, uns auf den Weg machen.

Der State Park ist für uns mal wieder ein Beweis, dass nicht nur die touristischen Highlights sehenswert sind, nein auch weniger bekannte Flecken Erde sind es wert, mal vorbei zu schauen. Nun ja, morgen wollen wir aber trotzdem den berühmten Crater Lake NP besuchen. Der Nordeingang und der Weg um den Krater sind wegen Schnee geschlossen, aber von Süden her ist noch ein kleines Stück vom Kraterrand erreichbar. Vorher geht es wieder höher in die Berge und der Schnee hat uns wieder. So übernachten wir im National Forest in schöner Winterwelt.

Heute kontrolliert der Ranger an der Parkeinfahrt nicht nur unseren Jahrespass, sondern auch die Bereifung. Traction Tieres (Winterreifen) sind hier Pflicht. Im Park fallen übers Jahr durchschnittlich 15m !!!Schnee und die meiste Zeit des Jahres liegt der Kraterrand des 590m tiefen Sees unter Schnee verborgen. Der Rim Drive ist normalerweise so ab Ende Juni offen und bereits im November wieder wegen Schnee gesperrt. Wir erleben heute schönstes Winterwetter und genügend Schnee.

Nachmittags gibt es zum Kaffe / Kakao noch ein wenig Denksport im gemütlich warmen Auto.

„So haben wir das aber nicht geplant“ für diese Kälte sind wir nicht ausgerüstet und „Schneeschuhe haben wir auch nicht dabei“, stellen wir übereinstimmend fest. Was hilft da am besten? „Wir fahren in die Wärme“ ist die Lösung. Also machen wir uns heute auf, und fahren raus aus den Bergen. „Nein, nicht schon wieder!“ An der „Grenze“ zwischen Oregon und California gibt es eine Agricultur Inspection. Dieses mal geht alles gut, die Mandarinen, die wir dabei haben sind aus California. Wir dürfen sie, wie auch alles andere behalten. Viel weiter kommen wir aber auch nicht. Ab Gasquet ist die 199 wegen eines Erdrutsches voll gesperrt. Zurück wäre ein riesiger Umweg😟. Sabine entdeckt auf der Karte eine Forststraße auf der sich die gesperrte Strecke umfahren lässt. Nachdem der Mitarbeiter der Straßenbehörde meinte, er darf die Strecke zwar nicht empfehlen, er selbst ist sie aber schon mehrfach gefahren. „Es ist halt eine schlecht gewartete Bergstraße“ sagt er. Also fahren wir an der Autoschlange vorbei und rechts ab in die Berge.

Die Straße ist steil und schmal, aber besser als gedacht und bietet obendrein noch tolle Ausblicke.

So erreichen wir noch im hellen den Jedediah-Smith-Redwoods-State-Park (so heißt der wirklich😂) und laufen, nach einem kurzen Besuch im Visitor Center, noch einen rolligeeigneten Trail, leider im Regen.

Die Redwood Bäume hier sind echt der Hammer, teilweise über 100 m hoch und einige sind schon 2000 Jahre alt. Sie sind die höchsten Bäume der Welt und die Reste der früher ausgedehnten Bestände stehen in den State- und Nationalparks hier an der Pazifikküste.

Nun haben wir einen Platz auf dem Campground im Park bezogen und lassen den ereignisreichen Tag bei gutem Essen im geheizten Camper ausklingen.

Die Pazifikküste, viel Regen, eine trockene Wüste und ein toller Nationalpark zu Weihnachten

13.12. – 25.12.24

Eigentlich wollten wir heute die Howland Hill Road, eine Schotterpiste durch den Jedediah-Smith-Redwoods-State-Park fahren. Nach Auskunft des Rangers von gestern ist die offen. Leider stehen wir nun vor der Sperre und Apple-Karten sagt uns, dass die Strecke seit 1.11. gesperrt ist. Nun ja, dann eben wieder zurück und über die 199 und die 101 zur Küste.

Es wird eng, aber wir passen durch😅

Die Küste hier im Norden Kaliforniens ist rau aber auch wunderschön.

Und die Redwoods sind einfach nur riesig.

Im Prairie-Creek-State-Park laufen uns dann noch Roosevelt-Hirsche und die kleineren Maultier-Hirsche vor die „Linse“

In der Gesellschaft lässt sich doch gern die Nacht verbringen.

Der Wind hat heute Nacht den Pazifik so gichtig in Wallung gebracht. Der Strand ist menschenleer, fast schwarz und einfach traumhaft schön.

Clemens muss Lina erst noch davon überzeugen, dass das Wasser zu kalt ist um baden zu gehen.

Mit den Bildern der Küste könnten wir ein ganzes Album füllen. Darum hier ein paar Ausschnitte der letzten drei Tage.

Wir übernachten an Aussichtspunkten und auch mal direkt am Strand.

In Bodega Bay kommt auch mal wieder das Fahrrad zum Einsatz und die Sonne lässt die Farben heute richtig leuchten.

Nun verabschieden wir uns erstmal von der Küste und wollen durch das Sonoma Valley und dann weiter in den wärmeren und trockeneren Süden.

Wir fahren also heute erstmal durch das etwas verregnete Sonoma Valley und dann runter bis Bakersfield. Nach so viel Fahrerei ist uns nicht mehr nach selbst kochen, so lassen wir uns bei Cracker Barrel bewirten und nutzen gleich den Parkplatz für die Übernachtung.

Die weitere Planung: „Wir wollen ins WARME“! Auf unserer Karte ist somit das nächste Ziel gesteckt. Der Joshua Tree National Park lockt mit Wärme, Trockenheit und exotischen Pflanzen. So wird erstmal das Navi programmiert und nun geht’s ins Bett. 😴

Frühstück gibt‘s im Auto und nicht im Restaurant, obwohl Cracker Barrel auch Breakfast anbietet. Dann machen wir uns auf den Weg, zuerst über die 58,

in Mojave kommen wir an einem Parkplatz für Flugzeuge vorbei, die im Moment nicht gebraucht werden. Die Fluggesellschaften parken die Flugzeuge hier in der Wüste, da es hier viel Platz und trockene Luft gibt.

Wir kommen dem Park immer näher, und das Wetter ist ein Traum!

Da es heute schon wieder spät ist und uns an der Parkeinfahrt gesagt wird, dass es im Park keine freien Stellplätze mehr gibt, fahren wir ein kurzes Stück zurück und übernachten wir auf den Walmart Parkplatz in Yucca Valley.

Heute wollen wir uns die Joshua Tree‘s im Park richtig ansehen. Die Pflanzen sind übrigens eine Yucca Art, nur etwas größer als die bei uns in den Wohnzimmern stehenden Verwandten.

Der Park überrascht und nun gänzlich. Die Pflanzen sind wirklich so groß wie Obstbäume.

Die Wege sind auch für Lina machbar,

natürlich mit Pausen und viel Wasser zum Trinken.

Die Luft ist trocken und mit 21° angenehm warm, aber durch die Trockenheit brauchen wir unterwegs immer wieder Trinkpausen. Clemens sieht kurz einen Coyoten, wie er den Weg kreuzt, ist aber zu langsam mit der Kamera. Aber als guter Spurenleser findet er die Abdrücke im Sand.

Der Schreiber meint, „Die alten Cowboys wären stolz auf ihn gewesen.“ 😂

Weiter geht’s zum „Hidden Valley“, ein Trail den wir getrennt laufen wollen.

Die bizarre Landschaft „zwingt“ uns immer wieder zum Anhalten und zu kurzen Spaziergängen.

Der Trail im „Hidden Valley“ lässt sich locker in einer 3/4 Stunde gehen, ist aber eindeutig zu schwierig für Lina und mir Rolli nicht machbar. So geht Clemens zuerst, dann gibt es Lunch und anschließend macht sich Sabine auf den Weg.

Teilweise ist der Weg schwer zu finden.
und manchmal einfach das Wildlife, was uns begeistert.

So vergeht die Zeit mit wandern und staunen über Aus- und Fernblicke.

Keys View

Es sind die großen Felsen mit den kleinen Besonderheiten obendrauf,

die „Wälder“ von Joshua Tree‘s durch die wir fahren,

oder einfach nur das Ertasten der verschiedenen Oberflächen.

Der Park ist so vielfältig, überraschend und toll, da müssen wir morgen nochmal weiter gucken. Da ja alle Plätze zum Übernachten voll sind, es steht ja auch Weihnachten vor der Tür, verlassen wir den Park und suchen uns ganz in der Nachbarschaft ein Plätzchen auf BLM-Land, kostenlos und auch schön.

Die vielen Eindrücke von gestern wollen wir erstmal verarbeiten, bevor wir nochmal in den NP zurückkehren. So bleiben wir heute einfach hier stehen, telefonieren mit der Heimat, spielen und basteln ein wenig und schlafen eine zweite Nacht an diesem Ort.

Heute ist Montag der 23.12. und wir verlassen unseren Nachtplatz, tanken am Headquarter des Parks noch Wasser, bestaunen die Straßenkunst in Twentynine Palms und fahren wieder in den Joshua Tree NP.

Wir wollen zum Arch Rock, einem Felsbogen der an den Arches NP in Utah erinnern soll. Der Trail von der Straße zum Arch ist lang und leider nicht rolligerecht. Wir versuchen mit dem Rolli über die asphaltierte Zufahrt zum nahegelegenen Campground zum Arch zu gelangen. Das gelingt nur bedingt und kurz davor ist Schluss. Wir kommen einfach nicht näher dran. Einzeln gehen Clemens und Sabine dann weiter und finden den Felsbogen voller Menschen. Wegen des Feiertags ist scheinbar „der Teufel los“. Auf dem Rückweg entdecken wir zwei freie Campsites die „First come first serve“ vergeben werden. Kurzentschlossen belegen wir eine, fahren zum bezahlen zurück zum Parkeingang und buchen den Platz für die nächsten beiden Nächte. Noch ein wenig für Weihnachten einkaufen und zurück zum Campground. Weihnachten wollen wir nun hier verbringen.

Wir finden: „Nicht die schlechteste Location“

Der Morgenspaziergang zum Arch ist kurz und dank der frühen Stunde ist niemand da und das Licht ist perfekt.

So verbringen wir den heutigen „Christmas Eve“ mit klettern, Spaziergängen und Radfahren.

Abends gibt’s ein tolles Barbecue mit Steak, Kumarapüree und Rote Beete Salat. 😋 Der Weihnachtsmann kommt hier erst am 25.12., also noch warten…

Heute ist es soweit, die Geschenke können ausgepackt werden!

Mittags verlassen wir den Campground und fahren Richtung Südeingang. Stoppen müssen wir nochmal am „Cactus Garden“ einer riesigen Fläche voll mit unterschiedlichen Kakteen. Die Größe ist schon beeindruckend.

Kleine und große Blüten sind teilweise auch dran.

Wir fahren bis Palm Desert und gönnen uns ein „Weihnachtsmenü“, echt lecker und vor der Tür steht ein weihnachtlich geschmückter BMW. 😳

Satt und zufrieden fahren wir noch ein Stück die 74 rauf in die Berge und steuern den Pinyon Pines Campground, ein National Forest Platz an um zu verdauen. Kurz vor dem Einschlafen hören wir in der Ferne noch Coyoten heulen. Wir sind halt im „Wilden Westen“ 😉

Die südlichste Großstadt im Westen der USA, die Sunset Coast und wieder mal eine Werkstatt

26.12. – 29.12.24

Bis auf die Coyoten war die Nacht im Pinyon Pines Park ruhig. Der Platz kostet 8$ die Nacht und bietet sogar Wasser. Der Druck ist nicht sehr hoch, so muss Clemens die Pumpe zwischenschalten, um genug Wasser durch unsere Filter zu drücken.

Da wir noch ein paar Dinge in einer Werkstatt machen lassen wollen, fahren wir heute durch die Berge nach San Diego. Bei „Sprinter-Repair“ wechseln sie das Öl, den Ölfilter und den Dieselfilter sofort. Die Undichtigkeit am Kühlwasserrohr können sie erst am Montag machen, so fahren wir zu einem Stellplatz am Wasser, der empfohlen wurde. Wir parken zentrumsnah unter Palmen mit Blick auf die Bucht. Danke an Kristin für diesen Tipp!

„Gucken wir uns doch heute erstmal Downtown San Diego an“. So fahren wir zum Broadway, finden auch sofort einen Parkplatz und spazieren durch die Stadt.

Der alte Bahnhof ist gut restauriert und heute noch in Betrieb.

Die USS Midway wurde 1945 gebaut und liegt als Museum im Hafen.

Es gibt Denkmäler für die „Helden“ der US-Army und Straßenmusiker, die vermutlich keine Helden werden…

Der Broadway mit Palmen

Wir essen Burritos und Tacos an der Waterfront und gucken noch im „Maritime Museum San Diego“ vorbei,

staunen über die wirklich grüne Stadt, die uns ausgesprochen gut gefällt. Trotz Großstadt ist hier alles ein klein wenig entspannter, ruhiger und gemütlicher als in den anderen Großstädten.

Da uns der Übernachtungsplatz von letzten Nacht gut gefallen hat, steuern wir ihn wieder an, stoppen aber noch für ein Foto an der Star of India, eine in England gebaute Bark, die nun auch im Maritime Museum liegt.

Die Stadt mit dem großen Service Angebot nutzen wir heute gleich mal und waschen unsere Wäsche komplett. Aber nur Arbeit muss nun auch nicht sein. Am Nachmittag gucken wir noch zum Sunset in Ocean Beach vorbei.

Zurück zu „unserem“ Stellplatz kurven wir noch ein wenig durch das „Touri Viertel“ von Ocean Beach.

Heute ist Sonntag, wir schlafen ein wenig länger 💤, frühstücken ausgiebig mit Toast und gekochtem Ei und kommen so erst zum Mittag los. Wasser brauchen wir auch noch, das ist in San Diego ein wenig schwierig, so müssen wir das Wasser in Kanistern vom Wasserspender holen und per Pumpe in den Tank pumpen. Dauert auch länger als üblich. Aber irgendwann kommen wir dann doch im La Jolla an.

Nette Gegend hier:

Nicht nur die Häuser sind interessant, auch am Strand gibt es viel zu entdecken. Ist fast wie ein kleiner Zoo ohne Zäune. Den Tipp haben wir von Evelyn bekommen, die vor langer Zeit mal in der Nähe gelebt hat. Danke dafür, das hat sich gelohnt.

Seehunde
Pelikane
Seelöwen
Brandung gibt‘s dazu
Lina guckt auch ganz interessiert

Heute Abend fahren wir nicht wieder zurück auf den Stellplatz im Mission Beach, da haben wir ja die letzten 3 Nächte gut verbracht. Da wir morgen gleich um 8 AM einen Werkstatttermin haben, parken wir heute gleich hier auf dem Hof. So haben wir morgen eine sehr kurze Anfahrt. 😉

Silvester mal anders und eine mächtige Grenze

30.12.2024 – 3.1.2025

Das Kühlerrohr ist mal wieder undicht. Die Schweißnaht hat an einer Stelle ein Loch und Rocky verliert zunehmend Kühlwasser. So hatten wir ja schon am Freitag einen Termin für heute vereinbart und sind pünktlich vor der Werkstatt (keine Kunst, da wir hier übernachtet haben😉).

Die Reparatur zieht sich sehr in die Länge und wir machen zum Mittag einen kleinen Spaziergang zu „Danny‘s“. Lecker Essen zu fairen Preisen. Als wir zurück sind, steht unser Dicker noch immer in der Werkstatt.

Das Schweißen hat nicht so richtig geklappt, nun haben sie ein Schlauchstück dazwischen gebaut. Na hoffentlich ist das jetzt dicht…

Wir verlassen San Diego noch am Nachmittag und steuern eine kleine Winery in der Nähe von Dulzura an. Grant begrüßt uns herzlich und wir können uns den Platz aussuchen. Wir kaufen noch Wein und genießen den Abend mit gutem Essen und gutem Wein im Auto. Die Nacht war ruhig und da wir noch Wasser brauchen, leider aber nicht unter den Bäumen über der Brücke zum Wohnhaus durch passen, bringt uns Grant mit seinem Pickup Trinkwasser zum Auto. Während wir das Wasser umpumpen erzählt er von seiner Zeit als Fotoreporter für den Axel Springer Verlag in Deutschland. -Die Welt ist eben doch klein!-

Inspektionsfahrt zur Brücke

Zum Abschied dürfen wir uns noch einige Key Lime‘s vom hofeigenen Baum mitnehmen. Wir staunen mal wieder über so viel Gastfreundschaft und Herzlichkeit. Thank you Grant!

Da heute Silvester ist suchen wir uns, auf dem Weg nach Calexico, einen stillen und einsamen Platz in der Nähe der mexikanischen Grenze. Der Weg dahin führt durch teilweise unwirtliche Landschaft.

Auch alte Eisenbahnbrücken fehlen nicht

Am Nachmittag ist das „Camp“ aufgebaut und das Silvesterfeuer(werk) bereit.

Wir telefonieren noch ein paar mal mit Freunden und Familie „zu Hause“ und genießen dann unser Silvester-Menü am Feuer.

Wir sitzen hier denken mal in Ruhe über das alte Jahr nach. Was ist in 2024 so alles geschehen, was war gut und was hat uns betroffen oder sehr traurig gestimmt. Wo haben wir Glücksmomente erleben dürfen und welche Ereignisse haben uns an unserer Reise zweifeln lassen. Ein Jahreswechsel mal ganz anders, aber auch deshalb einmalig und sehr schön.

Den heutigen Neujahrstag verbringen wir ganz gemütlich hier, da wir morgen noch einige Erledigungen machen wollen (müssen) bevor wir dann die USA verlassen.

Durch die Wüste fahren wir heute nach Calexico.

Rechts von uns sieht man in der Ferne den rostbraunen Grenzzaun zu México. Eine irgendwie beklemmende Tatsache, dass sowas gebaut wurde. Die älteren werden sich sicher noch an die innerdeutsche Grenze erinnern, und Clemens hatte auch damals schon so ein einengendes Gefühl, wenn er die Grenze besucht hat.

Nun heute nur noch einkaufen, tanken, Gas auffüllen, Auto waschen… und dann sind wir fertig für einen neuen Abschnitt auf unserer Reise.

Übernachtet haben wir ein letztes mal in den USA auf dem Potrero County Park. Ein sehr „aufgeräumter“ Campground, aber es gibt auch frisches Wasser und etwas „Geschichte“ vor der Ranger Station.

Nun verlassen wir die USA für eine vermutlich lange Zeit. Uns ist schon merkwürdig zumute. Wir waren nun, mit Unterbrechung, über ein halbes Jahr wieder hier und haben uns einfach wohl gefühlt. Irgendwie ist der Umgang miteinander, die Kultur (ja das meine ich ernst) und die Sprache sehr vertraut geworden. Da ist schon ein wenig mehr Abschiedsschmerz in Herz, aber auch Vorfreude auf das was uns nun erwartet.

Die letzten 2 Meilen bis zur Grenze

Die Formalitäten haben so circa 2 Stunden gedauert, aber wir haben alle 180 Tage Aufenthalt genehmigt bekommen und Rocky darf sogar 10 Jahre in México bleiben. Ob wir soooo lange aushalten werden???

Ein neues Land, eine andere Sprache, nicht zuletzt andere Verkehrsregeln und so viel spannendes, was auf uns wartet.

Wir sind so glücklich in México zu sein!😀😀😀

México, ein überraschendes Land, totale Einsamkeit und eine trubelige Stadt

3.1. – 7.1.25

Die Grenze ist geschafft! Auch Clemens war diesmal aufgeregt und hatte etwas feuchte Hände, und das kommt nicht nur von den sommerlichen Temperaturen. Die Leute am Grenzübergang waren alle freundlich und hilfsbereit. Leider spricht hier kaum noch jemand englisch, so mussten wir unsere nicht vorhandenen Spanischkenntnisse strapazieren und mit Händen und Google kommunizieren. Letztlich haben wir nur eine oberflächliche Inspektion des Autos gehabt. In den Innenraum hat der Officer nur kurz durch die Schiebetür geschaut und das war es. Immigration und Aduana gingen ganz gut, da die Formulare in spanisch und englisch gehalten sind. Nun fahren wir durch Tecate, kaufen ein, besorgen uns eine mexikanische Telefonkarte und natürlich brauchen wir auch noch Pesos.

Der Automat spuckt genügend Scheine aus und wir trollen uns in das Valle de Vino.

Auf unserem letzten Campground in den USA haben wir von schweizer Overlandern den Tipp bekommen auf der Rancho La Bellota zu übernachten. Wir verschätzen uns mit der Entfernung und total mit der Qualität der Piste. Die letzten 17 km tappen wir in Schrittgeschwindigkeit, im Dunkeln auf schmalen ausgewaschenen und zudem äußerst steilen Bergpfaden zur Rancho. Raul, der Eigentümer, hört uns schon von weitem kommen (kein Wunder, in der Einsamkeit ist kein anderes Geräusch zu hören) und weist mit einer Taschenlampe in der Hand professionell ein. Er zeigt uns das Waschhaus, den Grill und den mit Bänken ausgestatteten Feuerplatz und lädt uns ein, alles kostenlos zu benutzen. Wir sind erstmal total sprachlos aber zu müde vom anstrengenden Tag und fallen nach dem Abendbrot einfach ins Bett.

An unserem ersten Morgen in México schauen wir uns erstmal um, machen dann ausgedehnte Spaziergänge in der Umgebung und heizen zum Essen den Grill an.

Wir fühlen uns bei Raul und Caroline wirklich „sauwohl“ und bleiben auch noch eine dritte Nacht auf der Rancho.

Zum Abschied bekommen wir noch den Wassertank mit frischem Trinkwasser gefüllt und viele Tipps von Raul, wohin wir auf der Baja noch fahren, und was wir uns noch ansehen sollten. Wir bedanken uns herzlich und lassen natürlich eine Spende da. Auf die Frage, warum sie so etwas für Overlander anbieten sagte Raul folgendes:

„Wir möchten damit nicht nur eine Anlaufstation für Reisende schaffen, sondern auch zeigen, dass wir Mexikaner nicht so böse sind wie die USA uns darstellt und die ganze Welt es glaubt!“

Ich denke der Satz wird uns noch lange beschäftigen und sollte alle zum Nachdenken anregen. Am Auto haben sie übrigens diesen Aufkleber:

Nun fahren wir die abenteuerliche Strecke wieder zurück und denken dabei wie leichtsinnig wir gewesen sind, das vor drei Tagen bei absoluter Dunkelheit zu fahren.

Wir können nur jedem Reisenden empfehlen, wenn du hier in der Gegend bist, schau mal bei der Rancho la Bellota vorbei!

Natürlich ist es heute wieder später geworden als geplant, und wir erreichen die Pazifikküste bei Ensenada erst am Nachmittag.

So suchen wir uns einen Parkplatz in der City und schlendern erstmal an der Promenade durch den Hafen.

Ensenada ist mir seinen knapp 300.000 Einwohnern und großem Seehafen so ziemlich das genaue Gegenteil von dem, was wir in den letzten 3 Tagen gesehen haben. Laut, quirlig, touristisch…

Laufen und gucken macht hungrig. „Ihr solltet nicht hier an der Promenade essen gehen, das ist überteuert.“ So eine einheimische Familie. Wir verlassen uns auf einen Tipp und gehen in den Fischmarkt in der Nähe um Fischtacos zu probieren. Einfache Ausstattung, kleine Preise aber lecker Essen! Nur die scharfe Soße, die mit serviert wird sollte man nicht unbedarft essen. Clemens treibt sie sofort die Tränen in die Augen und das Brennen im Mund will so gar nicht nachlassen. 🥵

Auf dem Rückweg nach „Hause“ sehen wir noch den letzten Weihnachtsschmuck und einen tollen Sonnenuntergang an Pazifik.

Nach einer überraschend ruhigen Nacht mitten in der Stadt (¡Gracias Raul por el consejo!) machen wir heute nochmal einen Rundgang durch die Altstadt. Leider haben in der Nacht zwei Kreuzfahrer festgemacht und so sind sehr viele Menschen hier unterwegs.

Wir verlassen die absolut touristische Hauptstraße und versuchen dem Trubel zu entgehen. Manchmal über etwas schwierige Wege aber auch zu schönen Plätzen.

Wir verschaffen uns noch einen letzten „Überblick“,

und machen uns auf, zum 40 km entfernten La Bufadora, einer Steilküste an der das Wasser bei entsprechendem Seegang aus einem Loch im Fels spritzen soll.

Da wir mal wieder spät dran sind, erreichen wir das Kap erst bei Dunkelheit, parken hinter einem Restaurant und warten mit der Besichtigung bis es morgen wieder hell wird.

Das Schnauben des Büffels, Wein vom Winzer und Sonne im Pazifik

8.1. – 11.1.25

„Oh, das ist ja richtig schön hier“, kommt am Morgen der Kommentar, als wir die Verdunkelung auf machen. Tatsächlich sehen wir erst jetzt wie schön der Platz gelegen ist. Gestern Abend war es einfach schon zu dunkel.

Bevor die vielen Leute, die scheinbar erwartet werden, wenn man sich die vielen Verkaufsbuden so ansieht, kommen wollen wir gleich morgens zum sprühenden Wasser runter laufen. Und tatsächlich, es ist noch niemand hier! Die Brandung ist heute zwar nicht besonders hoch, aber das Wasser, was in die Felsspalte gedrückt wird, schießt doch schön hoch.

Auch Lina ist ganz interessiert…

Beim Frühstücken, das heute später stattfindet klopft es an der Tür. Da wir uns ein Plätzchen mit Aussicht gewählt haben befürchten wir nun, dass uns jemand wegschicken will. Aber ganz anders, Günter, ein gebürtiger Schwabe der vor sehr vielen Jahren (60 oder mehr) nach México ausgewandert ist, möchte uns zu sich nach Hause einladen. Er wohnt nur 500 m von unseren „Frühstücksplatz“ entfernt und bietet uns eine Übernachtung auf seinem Grundstück an. Da wir heute noch weiter wollen lehnen wir das Angebot ab, versprechen aber nach dem Frühstück noch kurz bei ihm vorbei zu schauen. So klönen wir eine ganze Weile in einem Mix aus Deutsch und Englisch miteinander und versprechen Elisabeth und Günter auf jeden Fall wieder vorbei zu kommen, wenn wir in der Gegend sind.

Wir fahren weiter auf der N1 , durch eher karge Landschaft, die Baja runter,

und finden in iOverlander ein Weingut, das gern Camper aufnimmt. Wir kaufen einen hervorragenden Roten und übernachten mitten zwischen Weinstöcken und Orangenbäumen. Letztere hängen voll aromatischer Früchte. 🍊😋 Aber auch der Wein begeistert uns mit seinem fruchtigen Aroma. 🍷🍷

Die Dörfer und kleinen Städte, durch die wir kommen sind eher nicht so toll,

alles sehr staubig und schlicht. Vielleicht müssen wir uns erst noch an diese Anblicke gewöhnen. An was wir uns sicher nicht gewöhnen werden ist der Müll, der hier überall rum liegt und bei Wind auch fliegt.

So sieht es oftmals neben Haltebuchten an der Straße aus. 😡

Wenn wir von der Hauptstraße abbiegen wechselt der Straßenbelag in übelste Schlaglochpiste, so auch heute bei der Anfahrt zu dem Stellplatz für heute Nacht. Aber die 16 km sind nach einer Dreiviertelstunde auch geschafft. Leider hat das Fischrestaurant, zu dem der Platz gehört, schon geschlossen, aber wir stellen uns trotzdem hin und verbringen eine sehr ruhige Nacht.

Der Besitzer hat sogar Grillstellen gemauert. 👍

Heute Morgen ist jemand im Restaurant und wir bezahlen 100 Peso (ca. 5 EUR) für die Nacht. Ein guter Preis für einen Stellplatz mit Aussicht.

Rocky hat mal wieder ein Problem, beim rückwärts Fahren quietscht das Kardangelenk am hinteren Differential. Tony, der Besitzer einer kleinen Werkstatt hier in Lázaro Cárdenas kann sich erst Montag darum kümmern, so tanken wir heute, am Freitag, das erste mal in México an einer Purificadora gefiltertes Trinkwasser. Das Leitungswasser sollte man hier nicht trinken, sonst 🤢🤮💩.

So gibt es einen ganzen Tank voll gutem Wasser für 80 Peso. 😀👍

Für das Wochenende suchen wir uns einen Campingplatz am Stand, richten uns ein und genießen den Sonnenuntergang am Pazifik.

Zum Frühstück steht noch immer eine Erinnerung an die Heimat mit auf dem Tisch. Mal sehen wie lange der Inhalt noch reicht…😋

Den Samstag verbringen wir mit Faulenzen, Radfahren, Kaffeetrinken und mit dem Nachbarn klönen. So vergeht der Tag schneller als gedacht.

Morgen wollen wir uns La Lobera ansehen, was das ist werden wir demnächst berichten. 😉

Etwas Offroad, etwas improvisieren und der totale Albtraum

12.1. – 15.1.2025

Heute verabschieden wir uns von unserem Campingplatz mal über den Tag, um uns ein ausgespültes Loch im Fels anzusehen. La Loberita soll sehenswert sein. Die Anfahrt sind von der Hauptstraße nur 7 km Piste, die es aber in sich haben. Es geht nur extrem langsam voran und Sabine läuft mit Funkgerät zum Einweisen voran.

Nach nur 3 km geben wir auf, die Bedingungen sind einfach zu schlecht und wir wollen einfach nicht riskieren, Rocky umzukippen.

Schade eigentlich, aber dann fahren wir eben in die nächste kleine Stadt nach El Rosario. Die Landschaft ist eher schlicht,

und die Stadt hat auch nicht wirklich was Schönes. Vor den ABD-Supermarkt treffen wir Anette und Frank, die beiden kommen aus Hameln und reisen in Ihrem Sprinter auch seit April durch Nordamerika. Mehr über die beiden findest du auf YouTube unter:

https://www.youtube.com/results?search_query=baerli+on+tour

Wieder zurück auf „unserem“ Stellplatz genießen wir das Wellenrauschen am Stand, den Sonnenuntergang und natürlich das Lagerfeuer.

Heute ist Montag und wir müssen ganz früh aufstehen. Um 8 Uhr sollen wir in der Werkstatt sein. Das Kardangelenk der Antriebswelle quietscht beim Rückwärtsfahren vernehmlich, und es wird immer schlimmer. Tony, der Besitzer einer kleinen Werkstatt hat heute Zeit für uns und soll es sich mal ansehen. Einen Termin um 8 Uhr im México zu haben ist scheinbar nur ein grober Richtwert. Tony muss erstmal die Werkstatt frei räumen. Zwei Autos müssen aus dem Weg geschoben werden,

dann steht Rocky um kurz vor 10 Uhr auf der Grube. Da es sich um eine spezielle Antriebswelle von Achleitner handelt, passt das neue Kreuzgelenk nicht rein. „Ist es okay, wenn ich die Lagerschalen der Welle etwas aufweite?“ ist Tony‘s eher rhetorische Frage. Was bleibt uns anderes übrig als „ja“ zu sagen? Das alte Lager ist total kaputt und hier gibt es nur das vom Ford F350, das von den anderen Maßen passt. So dauert es dann nur noch eine halbe Stunde und das neue Kardangelenk ist fertig montiert. Tony gibt uns noch die Ersatzteilnummer mit, falls das Gelenk erneut ausgetauscht werden müsste, passt nun das Originalteil nicht mehr.

Neuteil vom F350 in einer Welle von Achleitner!

So einfach geht das, falls ein Ersatzteil nicht zu bekommen ist, wird etwas angefertigt. Übrigens, der Hersteller der Welle, die Fa. Achleitner versucht seit einer Woche herauszufinden, ob das Teil überhaupt noch geliefert werden könnte! Bisher haben wir noch keine Antwort aus Österreich bekommen.

Hier ist alles ein wenig anders, als wir es bisher gewohnt waren. Die Wohnstraßen sehen so aus:

Und der Holztransport nimmt auch gleich noch einen Anhalter mit Fahrrad mit.

Es ist eigentlich nur eine Landesgrenze, die wir überquert haben, aber irgendwie sind wir in einer anderen Welt angekommen. So, nun noch Einkaufen, Tanken und Propan auffüllen. Dann gibt es zum Essen einen guten mexikanischen Rotwein und danach kann der Schreiber beim Rauschen der Wellen bestimmt gut einschlafen. 💤

Heute Morgen haben wir noch Besuch von Uwe bekommen, er ist auch bereits seit April 2024 in Nordamerika unterwegs. Nach einem netten Klönschnack verabschieden wir uns und Uwe macht netterweise noch Fotos von unserer Abfahrt.

Ein Traum, oder besser gesagt, ein Albtraum. Wir sind so ca. 100 km weiter gefahren und wollen Anette und Frank besuchen, die die letzten Nächte zwischen riesigen Saguaro Kakteen verbracht haben. Wir schauen an der Straße noch wo wir am besten runter kommen und als Clemens links einschlägt kracht es plötzlich links vorne und ein weißes Auto schießt vorbei und schleudert links auf den unbefestigten Seitenstreifen. „SCHEIßE!“ tönt es vom Beifahrersitz. Da hat doch tatsächlich jemand versucht uns zu überholen. Das Ergebnis sieht nicht gut aus. Die rechte Seite des Mazda ist ziemlich eingedrückt und bei Rocky steht das linke Vorderrad nicht parallel zum Rechten. Die Spurstange ist total verbogen. Das Ganze natürlich in einer Gegend, wo es weit und breit kein Mobilfunknetz gibt. Der Mazda ist einigermaßen fahrbereit und kann weiter fahren. Frank und Anette unterstützen uns mit viel Verständnis und einfach durch zuhören und Trost. Dafür herzlichen Dank an euch zwei!

Wir erreichen „unseren“ Mechaniker Tony über WhatsApp und er organisiert einen Abschleppwagen. Der bringt uns mitten in der Nacht noch zurück zur Werkstatt.

Sowas braucht niemand! Glück hatten wir aber trotzdem. Es ist niemand verletzt und der Schaden an den Autos ist überschaubar. Mal sehen was Tony morgen sagen wird, erstmal stehen wir nun vor seiner Werkstatt und sind alle geschafft. Kein Wunder, es ist mittlerweile halb 2 Uhr nachts. 😴

Heute geht dann alles ziemlich schnell. Tony steht schon am Auto und begutachtet den Schaden, da sind wir noch beim Frühstück. Dann fahren wir Rocky in die Werkstatt und hoffen, dass nicht so viel kaputt gegangen ist.

Nach 4 Stunden und mehreren Beratungen ist alles wieder okay, die Spurstange ist ausgebaut, gerichtet und im Ölbad gehärtet worden. Danach ist alles wieder zusammengesetzt und die Spur neu eingestellt worden. Nun sollte es gut sein. Wir werden es uns die nächsten Tage genau ansehen und kontrollieren. Nun fahren wir die Strecke von Gestern halt nochmal. Auch beim zweiten mal ist sie schön. Die riesigen Saguaro‘s in natura zu sehen beeindruckt uns doch sehr.

Wieder zurück im Kakteenwald müssen wir uns erstmal vom Schreck erholen und den verpassten Schlaf von letzter Nacht nachholen. Die Gegend erinnert Clemens an die Kindheits-Bilder von México, er ist nun richtig im Land angekommen.

Als es ganz dunkel ist leuchtet über uns ein Sternenhimmel mit unfassbar vielen Sternen. Bei der klaren und trockenen Luft sieht man hier total viele Sterne, die sonst unsichtbar bleiben. Ein Foto gelingt leider nicht. 😟

Gigantische Kakteen, eine tolle Begegnung und offroad zu einer alten Mission

16.1. – 20.1.25

Der Blick aus dem Schlafzimmerfenster ist, noch vor dem Aufstehen, heute einfach nur toll. Die Landschaft, die absolute Ruhe und dann die Vielzahl verschiedener Kakteen die hier wachsen macht einfach Lust auf einen Spaziergang – nach dem Frühstück. 😉

Suchbild

Hier ist es schön, hier bleiben wir noch einen Tag länger…

Nun sind wir fertig zur Abfahrt

Heute wollen wir auf die Ostseite der Baja California an den Golf von California. Von Raul hatten wir ja den Tipp bekommen, dass an der Bahía San Luis Gonzaga ein schöner Campingplatz direkt am Strand sein soll. Beim Tankstop kurz vor dem Campingplatz treffen wir Dani und Didi, klönen eine Weile und verabreden uns für morgen an der Bahía de los Ángeles.

Angekommen am Strand
Ein einsamer Spaziergang

Auf dem Weg nach Bahía de los Ángeles kaufen wir noch kurz ein paar Kleinigkeiten ein,

und „genießen“ die guten mexikanischen Straßen.😟

An der Bucht angekommen treffen wir Dani und Didi wieder und zufällig steht auch Uwe, den wir vor drei Tagen an der Westküste getroffen hatten, auch hier. So wird der Abend zwar kalt aber dennoch sehr nett.

Am nächsten Tag erkundet Lina die Landzunge mit dem Rad, wir beobachten Pelikane bei der Jagd und ein Coyote schlendert auch noch vorbei.

Der Plan für heute ist, zur Misión de San Borja zu fahren. Zuvor noch ein kurzer Abstecher zu alten Felsmalereien. Die Strecke wird in iOverlander als „4×4 machbar“ beschrieben. So brechen wir mittags mit drei Fahrzeugen in Bahía de los Ángeles auf.

Der Weg ist sandig aber erstmal recht gut zu befahren.

So 1 km vor den Zeichnungen stehen wir dann vor Privatgelände mit einem verschlossenen Tor und können nicht mehr weiter.

Als wie gerade umkehren wollen, kommt ein Pickup (vermutlich der Besitzer) und Dani fragt einfach mal an, ob wir weiter fahren dürfen? Ja dürfen wir, nur das Tor sollten wir anschließend wieder schließen, damit das Vieh nicht wegläuft. Wir kriegen noch Tipps wo die Malereien sind und schon sind wir hinter dem Tor…

Wir versuchen gemeinsam die Zeichnungen zu deuten, einigen uns dann darauf, es den Experten zu überlassen. 😉

Weiter gehts erstmal ein Stück zurück, dann biegen wir links ab und folgen dem Track zur Misión. Der erweist sich als schwieriger als erwartet und wir kommen nur langsam voran.

Dann müssen wir erkennen, dass wir es heute nicht mehr bis zur Misión schaffen und suchen uns ein Plätzchen am Weg. Der Tag war anstrengend aber auch wunderschön. Clemens hat viel gelernt und erkannt, dass die zwei Trainings im Offroadpark zwar ganz schön waren, aber nur eine kleine Grundlage an Wissen bilden. 🥵

Heute sollten wir es schaffen…

Manchmal ist auch ein wenig Straßenbau notwendig.

Dann kommt die Misión in Sicht. Auf dem letzten Kilometer müssen wir den (aufsetzenden) Fahrradträger abbauen und zurücklassen. Den holen wir dann auf dem Rückweg wieder ab.

Wir bekommen eine private Führung durch die alten Räume und auch zu den Ruinen der ersten Misión.

Die alte Kirche
Die erste Misión
Lina hat neue Freunde gefunden.

Nach gut einer Stunde verlassen wir die Misión, nicht ohne eine angemessene Spende da zu lassen, und machen uns auf die nächsten 40 km Piste in Richtung Ejido Nuevo Rosarito um dort wieder auf die Asphaltstraße zu stoßen.

Offroad durch die Wüste, Sandsturm und Dünen, eine Oase mit hübschem Ort.

20.1. – 24.01.25

Wir verlassen die Misión San Francisco Borja nicht ohne einen Blick zurück.

Wie einsam und beschwerlich muss das Leben damals gewesen sein? Apropos beschwerlich, der weitere Weg ist nun auch nicht gerade gut ausgebaut.

So kommen wir auch heute wieder nur langsam voran und legen noch einen Übernachtungsstopp an der Strecke ein.

Heute wollen wir es nun endlich bis zu den Dunas de la Soledad schaffen. Zuerst geht es gut voran und wir passieren auch eine kleine Rancho. „Vorsicht, die Esel laufen frei!“

Kurz nachdem wir einen Sandsturm auf uns zukommen sehen, wird die Sicht erheblich schlechter

und endet bei:“ Ich kann den Weg nicht mehr erkennen“…

Letztendlich schaffen wir es doch bis zur MX1 und haben wieder Asphalt unter den Rädern. Nach dem Luftaufpumpen nehmen wir den Tipp von Maja an und stoppen bei „der“ Taqueria an der Straße.

Die Tortas und Tacos sind wirklich lecker!😋

Schließlich kommen wir dann heute doch noch in den Dunas de la Soledad an. Gestern haben wir von anderen Reisefreunden noch eine Warnung bekommen, in den Dünen wurden zwei Leichen gefunden. Angeblich handelt es sich um ein einheimisches Paar und nicht wie anfangs vermutet um Camper. Zwischenzeitlich soll es hier von Polizei und Militär gewimmelt haben! Nun ist alles wieder ruhig. So sehen wir einem entspannten Abend und einer ruhigen Nacht entgegen.

Zuerst machen wir einen ausgiebigen Spaziergang in dieser irgendwie surreal wirkenden Gegend.

Clemens muss auch ein wenig im Sand spielen.

In Guerrero Negro haben wir heute einige Besorgungen zu erledigen. Da sind so Dinge wie Wäsche waschen, einkaufen, Wasser tanken, Diesel auffüllen, Peso besorgen, u.s.w. angesagt.

Die Wände sich zwar nicht alle so hübsch, aber manche können sich sehen lassen!

Abends an der Laguna Ojo de Liebre wird der Sonnenuntergang etwas zu kitschig, oder?

Heute ist der 23.1.25, vor genau 40 Jahren hat das Patenkind von Clemens das erste mal geschrien 😂, da ist erstmal ein Geburtstagsanruf bei Sandra fällig.

Nun fahren wir weiter nach San Ignacio. Der Ort in einer Oase und die Misión sollen sehenswert sein. Auf dem Weg überqueren wir die Grenze zu Baja California Sur und Rocky wird von unten desinfiziert. Für das Besprühen verlangt der Mitarbeiter 5 US$ (ca. 100 Peso). In iOverlander hatten wir gelesen, dass es 20 Peso kostet. Clemens verhandelt und bezahlt schließlich die 20 Peso! 80 Peso Touriaufschlag gespart! 😉 Auf der Weiterfahrt geraten wir das zweite mal in einen Sandsturm.

Der Campingplatz in San Ignacio ist auf jeden Fall klasse, so buchen wir gleich für zwei Nächte und bekommen sogar Rabatt!

Gleich nach unserer Ankunft geht der Besitzer vom Campingplatz auf die Palme. 🤪

Ja tatsächlich steigt er hoch um Datteln zu ernten. Nur mit Gurt und Machete ausgerüstet schlägt er eine ganze „Traube“ Datteln ab.

Auch die kleine Stadt ist tatsächlich sehenswert. Es gibt einen schönen Platz direkt vor der Misión und endlich auch mal einen Ortskern zum schlendern.

Die Misión und die zugehörige Kirche sind hübsch.

Auch von innen und der Garten!

Der See in der Oase lädt zum Kanufahren ein. Am Campingplatz liegen Kanus die wir nutzen dürfen. Clemens übt erstmal allein im Kanu und dann darf Lina auch mitfahren. Sie macht das richtig gut und gleicht immer mit aus!

Entspannung ist natürlich auch angesagt.😉

Auch hier geht die Sonne spektakulär unter…

Morgen wollen wir uns Santa Rosalía ansehen, aber erstmal gute Nacht. 😴

Schöne Städtchen, tolle neue Leute, die Wärme des Südens und unfassbare Natur

25.1. – 28.1.2025

Heute fahren wir bis Santa Rosalía.

Die Kirche im Ort wurde zur Weltausstellung in Paris konstruiert. Natürlich von einem Herrn Eiffel, ja genau von dem, und später demontiert, verschifft und hier wieder aufgebaut.

Der Ort ist ganz nett, aber nichts besonderes. Wir schlendern gemütlich durch den Ortskern und, da es mittags ist, treffen uns mit Didi und Dani zum lecker Tacos essen „an der Ecke“. 😋

Mulegé, der nächste Ort auf unserer Route, wirkt bei der Anfahrt auch wieder wie eine Oase.

Hier steht auch eine alte Misión. Leider sind alle Türen verschlossen.

Das „Stadttor“ von Mulegé

In der Stadt finden wir eine Tortillería und machen auch „Beute“.

Die nächsten selbst gemachten Tacos sind gesichert!

Der Leuchtturm auf dem Felsen vor der Stadt ist leider auch nicht zugänglich, aber auch von außen irgendwie nett anzusehen.

Für heute Abend haben wir uns mit Dani und Didi an der Playa la Perla verabredet. Die Bahia Concepción, an der der Playa liegt, soll die schönsten Strände der Baja haben. Da stehen schon Maja und Sebastian mit ihrem T4 und Martina und Michael mit ihrem LKW. Später kommt auch noch Uwe dazu und die Runde am Stand ist entsprechend groß.

Eine Radtour ist natürlich auch noch drin!

Sebastian hatte heute die Drohne oben und direkt vor dem Strand Delphine beobachtet. Mehr von den beiden gibt’s auf YouTube unter: https://youtube.com/@majaundsebastian?si=ko2ppa584qV7zrGo

Der Abend / die Nacht wird länger, hier am Lagerfeuer sitzen Jahrzehnte an Reiseerfahrungen zusammen, so wird berichtet, Tipps ausgetauscht und einfach nur Geschichten erzählt. So kommen wir erst sehr spät ins Bett 🥱

Ein Stück weiter an der Bahia finden wir einen freien Spot den wir heute Nacht nutzen.

Auch hier sehen wir wieder Delphine ganz in der Nähe.

Die nächste Stadt auf der Route ist Loreto, eine Hafenstadt, die wieder direkt am Golf von Kalifornien liegt. Wir parken in einer kleinen Seitenstraße und erkunden zuerst den Hafen.

„Komische“ Vögel gibt’s hier auch…

Dann laufen wir wieder in Begleitung von Dani und Didi durch die Stadt.

Das Hotel Posada de las Flores an der Plaza ist sehenswert und hat eine ganz besondere Decke im Foyer. Oben drüber ist der Pool von der Dachterrasse.

Wir finden, Loreto ist ein wirklich hübsches Städtchen, durch das man super spazieren und rumschnüstern kann. Es hat uns echt gut gefallen.

Nun kommen wir nach ausgiebigem Stadtbummel zurück zum Auto und sind etwas überrascht. 😳 Da hat doch tatsächlich jemand Rocky gewaschen, während wir unterwegs waren. Clemens macht den „Schuldigen“ ausfindig und gibt ihm ein Trinkgeld für die Mühe. 😊

Mit frisch gewaschenem Auto (zumindest bis Oberkante Windschutzscheibe, höher ist er nicht gekommen) fahren wir nach San Francisco Javier, einer alten Misión so ca. 30 km landeinwärts in den Bergen.

Im Garten hinter der Kirche steht ein über 300 Jahre alter Olivenbaum. Irgendwie erinnert uns der Stamm an den Roman „Herr der Ringe“.

Die Nacht wollen wir heute ganz in der Nähe an einem kleinen Bach verbringen. Da wir hoch in den Bergen sind, wird es nach Sonnenuntergang ziemlich kalt. So verbringt jeder den Abend im Auto und wir sitzen heute mal nicht mit Dani und Didi gemeinsam draußen.

Ein wenig Offroad, Traumplätze, die Hauptstadt und kleine Babys auf dem Weg in die Freiheit

29.1. – 4.2.25

Heute müssen wir noch Wasser tanken und ein wenig einkaufen. So fahren wir erstmal wieder zurück noch Loreto.

Wir treffen uns mit Dani und Didi an der Promenade.

Dann brechen wir auf nach Agua Verde, einer schönen Bucht am Golf von Kalifornien gelegen. Die 40 km bestehen zu 3/4 aus Sandpiste und haben einige steile Stücke in den Bergen.

Dani und Didi folgen uns mit Abstand. Der Staub von Rocky sollte sich erstmal legen.

Die Aussichten zwischendurch sind einfach NUR schön!!!

An Ziel sind wir überrascht von den vielen schönen Stellmöglichkeiten und das ganze kostenlos auf privatem Grund. Der Besitzer stellt sogar Mülltonnen und ein DIXI Klo zur Verfügung. Nur der Mann, der die Tonnen leert nimmt gern ein Trinkgeld an.

Wir entspannen am Stand, beobachten die Segler in der Bucht, überlegen was nun schöner ist, von der Segelyacht an Land, oder vom Womo auf die Yachten im Wasser zu blicken, und sitzen in gemütlicher Runde zusammen. Am zweiten Tag kommen noch Uwe, Maja und Sebastian, und Martina und Michael dazu. Uwe probiert die Tragfähigkeit seines SUP und Sabine geht ein wenig klettern.

Wir verbringen drei Nächte hier und genießen die Zeit ganz intensiv. Nun wird es für uns Zeit weiter zu ziehen. Wir verabschieden uns von unseren Reisepartnern, sind uns aber sicher, dass wir uns auf der Reise wieder sehen werden. So fällt der Abschied nicht ganz so schwer…

Schwer ist allerdings der Aufstieg aus der Bucht, Rocky hat da gut zu tun.

Die restlichen 30 km rütteln wir mit vermindertem Luftdruck in den Reifen zurück,

genießen nochmals die Aussichten,

und pumpen dann wieder auf Straßendruck auf um nach San Carlos zu kommen. Hier verabreden wir für morgen eine Bootstour zu den Grauwalen in der Bucht. Übernachten dürfen wir direkt am Wasser vor dem Büro des Veranstalters „Friendly Whale Tours“.

„Guck mal nach draußen“, sagt Sabine heute kurz nach dem Wachwerden. „Sch… da siehste ja gar nix“.

Das mit der Tour hat sich erledigt, als es auch am Mittag noch nicht aufklart. Wir fahren erstmal Richtung La Paz, müssen wieder mal Wäsche waschen und für Lina einige Erledigungen machen. Einen schönen Stellplatz in der Stadt zu finden ist nicht so einfach. So guckt Sabine wieder in iOverlander nach und findet eine Bucht etwas westlich der Stadt. Für uns ideal, da wir aus Westen kommen und so heute nicht noch in den Stadtverkehr müssen – aber halt, ist nicht genau da das Van-Life-Treffen das 100 US$ pro Person kostet? „Vielleicht gibt es ja auch Tagestickets die günstiger sind?“ Wir texten Frank (baerli.on.tour) mal an, die wollten doch da hin.

„Kommt einfach her, hier kontrolliert niemand“ kommt gleich darauf die Antwort von Frank. So holpern wir eine Stunde später über das Festivalgelände und finden neben Agnes und Hanspeter aus der Schweiz einen Stellplatz in der „deutschen“ Ecke.

Nach einer großen Runde mit dem Fahrrad und lecker Abendessen sitzen wir nun zu neunt bei den „Baerli‘s“ unter der Markise und klönen einen langen Abend über das Reisen und die Ziele. Anne und Christian hatten wir ja schon in San Ignacio getroffen, Anette und Frank sind uns in El Rosario über den Weg gefahren. Nur Agnes und Hanspeter sind für uns neu in der Runde. Mehr von den Baerli’s findest du hier: https://youtube.com/@baerliontour?si=z1jf6kwe0Cm2xjKU

La Paz, die Hauptstadt der Baja California, begrüßt die Besucher mit einer riesigen Skulptur.

„Oh man, was für ein Verkehr!“ An einer Ampel steht ein Jongleur und zeigt sehr gewagte Kunststücke auf Leiter, Ball und Brett. Er bekommt auch von uns ein Trinkgeld. Dann geben wir unsere Wäsche das erste mal zum waschen ab. Mal sehen wie das läuft, wenn wir nicht selbst waschen müssen…

An der Promenade schlendern wir gemütlich an Wasser lang, gucken uns die Skulpturen an, besuchen einen kleinen Kunsthandwerkermarkt in einer Seitenstraße und suchen uns dann eine Taqueria abseits des touristischen Viertels. Zum Preis von umgerechnet 20 € bekommen wir richtig leckere Quesadillas (Tortillas mit Käse und Fisch gefüllt) und Getränke für uns drei.

Dann fahren wir zurück an den Strand, wo gestern das Festival zu Ende gegangen ist. Hier ist es um einiges leerer und wir stehen direkt am Strand neben Agnes und Hanspeter.

Das Wetter hat sich übrigens deutlich aufgewärmt, seit wir immer weiter in den Süden gekommen sind. So lässt sich doch der „graue Januar“ aushalten. 😂

Heute ist unsere Wäsche fertig und wir holen sie ab.

Dann fahren wir nach Todos Santos (übersetzt Alle Heiligen) um uns was ganz besonderes am Strand anzusehen. Hier werden kleine Wasserschildkröten in den Ozean entlassen, wenn sie geschlüpft sind.

Sie müssen den Weg zum Wasser selbst zurück legen, um in 15 (!) Jahren genau an diesen Stand zurück zu finden, um selbst Eier zu legen.

Gleich geschafft.
Der Ozean hat sie „verschluckt“ 👋 Mach‘s gut und viel Glück!

In Todos Santos gönnen wir uns für eine Nacht einen kleinen Campingplatz mit Komfort.

Jeder Platz mit eigenem Palapa und Wasser, absoluter Luxus für uns!

Morgen ist dann ein Stadtbummel in Todos Santos geplant. Mal sehen, ob die Stadt so schön ist, wie viele sagen…

Ein wirklich hübsches Städtchen, das Hotel California, Traumstrände und Wale, Wale, Wale

5.2. – 9.2.25

Todos Santos (Alle Heiligen), wenn das kein Versprechen auf eine nette Stadt ist, was dann? Wir finden einen Parkplatz an der Hauptstraße, schräg gegenüber von dem „Hotel California“, ja das soll das Hotel aus dem Lied der Eagles sein. Und sofort hat Clemens die Musik im Ohr. Wie heißt es da:

„Welcome to the Hotel California
Such a lovely place (such a lovely place)
Such a lovely face…“

und zum Schluss:

„…You can check out any time you like, but you can never leave“ 😎

Das passt zu unserer Stimmung, wir sind einfach gefangen in diesem Land, in dieser Kultur, von dem Wetter und der ganzen Baja California, und nicht zuletzt von diesem hübschen Städtchen.

Wir schlendern durch die Gassen und genießen einfach die Atmosphäre und beobachten die Leute.

„La Palisada“ heißt der Strand, an dem wir uns heute mit Dani und Didi verabredet haben. Wir kommen zuerst an und genießen die Einsamkeit, den tollen Strand und die Grauwale direkt vor der Küste.

Manche scheinen uns auch zuzuwinken. 😉

Dann kommen die beiden auch schon durch den Sand gepflügt.

Wir stehen noch lange am Strand und sind alle total geflasht von den Eindrücken.

Als die Sonne dann im Meer „versunken“ ist, fallen wir nach dem Abendbrot ins Bett und schlafen mit dem Kopf voller Bilder vom Tag ein.

Heute Morgen schickt Clemens noch die Drohne los und hat Glück.

„Der Jimi Beach ist toll, da müsst ihr wirklich hinfahren“ hat uns Frank eindringlich geraten. Also machen wir heute den Abstecher zur Playa Jimi. Am Ende der Sandpiste muss der Kompressor wieder den Reifendruck aufpumpen, also Zwangspause.

Dani und Didi sind schon da, als wir ankommen.

Auch hier sind die Grauwale ziemlich dicht am Strand.

Wir verbringen einen wunderschönen Nachmittag und einen langen Abend gemeinsam, bevor sich unsere Wege morgen wieder trennen werden.

Als die beiden heute Morgen gefahren sind, bauen wir unser Tarp auf und lassen „die Seele baumeln“, oder wie ein geschätzter Kollege sagte, „Einfach mal den Focus auf unendlich stellen“ 😉.

Fast schon selbstverständlich, dass auch heute wieder Wale vor dem Stand auftauchen.

„Guck mal, kennst du das Auto mit der Weltkarte an der Seite“ fragt Clemens ganz ungläubig. Und tatsächlich kommen am Nachmittag Kristin und Achim hier an. Welch ein Zufall, die beiden nach Monaten und tausende Kilometer entfernt von unserem letzten Treffen in Stewart / Canada, wieder zu treffen. Da gibt es viel zu erzählen und so wird der Abend auch wieder lang…

Wir verbringen die nächsten zwei Tage noch gemeinsam hier am Stand und unternehmen Wanderungen in die Nachbarbucht um dort Wale direkt am Strand zu beobachten. Sie scheinen sich in der Brandung den Bewuchs von der Haut scheuern zu lassen.

Wir haben beim zuschauen Angst, dass sie zu weit auf den Stand gespült werden und nicht mehr allein zurück kommen.

So ganz „nebenbei“ entdecken wir einen Felsbogen im Brandungsbereich und Fregattvögel am Himmel.

Das ganze an fast menschenleeren Sandstränden, einfach unglaublich, oder wie die Amis sagen „awsome“ 👍

Unser kleines Camp

Lina dreht derweil ihre Runden auf dem Fahrrad.

Nach nunmehr vier Tagen hier gehen unsere Vorräte an frischen Lebensmittel und Wasser zur Neige und wir verabschieden uns schweren Herzens von den beiden. Tschüß Kristin und Achim, es war richtig schön mit euch! ❤️❤️❤️ Auch Lina wird sicher die Besuche von Kristin vermissen.

Viele Freunde, viele Wale und auch viele Haie

10.2. – 16.2.25

Wir erreichen heute an die Südspitze der Baja und haben nun die gesamte Halbinsel der Länge nach durchfahren. Luftlinie sind das 1284 km, gefahren sind wir sicherlich über 2000 km. In der Nähe von San José del Cabo finden wir einen Stellplatz mit Blick auf‘s Wasser. Auch hier sind die Wale wieder unterwegs.

Später springt sogar einer vor das Objektiv.

Heute ist der 11.2. und wir können noch tolle Aufnahmen von den Walen machen.

Dann wollen wir uns aber San José ansehen. Wir schlendern den ganzen Nachmittag durch die Gassen und vergessen so ein wenig die Zeit.

So kommen wir erst im Dunkeln an der Playa La Fortuna an. Da schon 4 Vans hier sind, stellen wir uns weiter hinten hin uns sind froh, den Tag heute beschließen zu können.

Heute Morgen sehen wir erst, wie schön der Platz ist, auf dem wir gestern gelandet sind. „Hier können wir heute bleiben“ beschließen wir, parken um, da nun nur noch ein Van aus Österreich hier steht und haben nun einen Platz in der ersten Reihe.

Wale beobachten geht hier auch…

Abends geht der Mond fast „blutrot“ auf.

Heute Morgen beim Frühstück winken uns die Wale zu und klatschen immer wieder mit der Fluke auf‘s Wasser.

Das Schauspiel ist so faszinierend und wir fragen uns warum die das machen, da vergisst man glatt den Kaffee – na egal, der schmeckt auch kalt.

Irgendwann reißen wir uns los, und fahren die Küsten“straße“ weiter nordwärts.

Das ist übrigens die öffentliche Verbindungsstraße an der Küste. Eine andere gibt es hier nicht. Was es hier aber gibt sind Hindernisse auf dem Weg, manche umfahren wir, andere kommen ans Fenster und fragen nach „Möhrchen“😊

Wir passieren die Playa los Frailes, beschließen aber, dass es uns am Strand zu voll ist. Einen schönen Stellplatz werden wir auch später noch finden.

So steuern wir die Playa Miramar an. „Guck mal wer da alles ist“! Am Stand stehen schon 5 deutsche Autos von unseren Reisefreunden und wir stellen Rocky als sechstes Auto dazu. Auch ganz schön voll, aber hier stehen wir unter Freunden.

Hier wird repariert was kaputt gegangen ist, beim Kaffee über erlebtes uns geplantes geklönt und gemeinsam nach verschwunden Drohnen gesucht. Eine echt tolle Überraschung, und das nur weil es uns an der Playa Frailes nicht so gut gefallen hat. 😊

So ganz nebenbei springen die Buckelwale in der Bucht und in der Nachbarbucht beobachten wir Haie ganz nah am Strand.

Nach zwei schönen gemeinsamen Tagen löst sich das Camp heute auf und wir ziehen auch weiter. Uns treiben der Wassermangel und die leere Kühlbox nach Los Barriles. Ein Übernachtungsplätzchen finden wir ein Stückchen nördlich des Ortes am Kitebeach. Nicht richtig schön aber voll, daher auch keine Bilder. 😟

Nun müssen wir aber nochmal nach San José del Cabo, nicht weil es uns dort so gut gefallen hätte, sondern weil unsere Soda Stream Kartuschen dort bei Estafeta angekommen sind. Zum Übernachten fahren wir nochmal an den Stand La Fortuna, an dem wir vor ein paar Tagen auch schon sehr gut gestanden haben. Zu unserer und auch deren Überraschung treffen wir da auf Kristin und Achim und auch Andrea und Frank sind da.

Ist mal wieder ein gemütlicher Abend vor dem „Bimobil“ 😉, nun aber erstmal gute Nacht. 💤

Die letzten Tage auf der Baja, ein Interview, und der Abschied

17.2. – 25.2.25

Unsere Reise ist halt kein Dauerurlaub, das merken wir immer wieder. Heute ist mal wieder so ein Tag, an dem wir diese alltäglichen Dinge machen wie: Wäsche waschen, einkaufen und bei der Post ein Paket abholen. Also machen wir uns früh nach San José auf. Das erste Stück Sandpiste glänzt gleich mit einem Highlight. Kakteen mitten auf der Piste. 😳

Dann die Anfahrt auf die Stadt.

Auf den Parkplätzen der Supermärkte laufen hier oft Leute rum, die Autos waschen. Clemens handelt mit einem jungen Mann einen fairen Preis aus und wir sind gespannt auf das Ergebnis. Als wir wieder raus kommen ist er noch nicht ganz fertig, wir verspeisen das gekaufte Eis am Rand des Parkplatzes im Schatten und schauen die letzten 10 min zu. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. 👍 Anschließend holen wir noch die Wäsche ab. Direkt gegenüber der Wäscherei ist ein Friedhof und während Sabine noch drinnen ist macht Clemens ein paar Fotos von den, für uns ungewöhnlichen, Grabstätten.

Nachdem wir nun alles erledigt haben fahren wir in die Berge zu den heißen Quellen von El Chorro. Hier haben wir eine Verabredung zum Interview mit Maja und Sebastian.

Leider können wir die Bereiche mit dem warmen Wasser mit Lina nicht erreichen, so bleiben wir nur eine Nacht hier, belassen es bei einer Fahrradrunde in der Wärme und fahren kurz nach den beiden auch weiter.

Kurz vor Los Barriles finden wir durch Zufall einen kleinen Strand, parken ein und beenden den Tag. 💤

06:51 Uhr am Morgen, eigentlich so gar nicht die Zeit um die Clemens hyperaktiv ist, aber der Sonnenaufgang ist doch echt sehenswert – oder?

Das Frühstück zieht sich dann ganz schön hin, und wir genießen einfach den Augenblick…, den Ausblick und die Möglichkeit hier zu sein und sowas machen zu können. 😊

Irgendwann am Nachmittag brechen wir dann doch noch auf um ein Stückchen weiter an der Playa Punta Arena, ganz in der Nähe des gleichnamigen Leuchtturms wieder direkt am Strand zu parken.

Die Baja California hat so viele traumhafte Stellplätze zu bieten, da fällt die Auswahl manchmal echt schwer. Trotzdem wollen wir nun bald auf‘s Festland übersetzen. Mit Uwe haben wir uns nun endgültig auf die Fähre am Dienstag von La Paz nach Topolobampo verständigt. So können wir uns auch noch die Kupferschlucht im Norden Méxicos ansehen.

Gerade hier im Süden der Baja sind die Strände traumhaft schön und an sehr vielen Stellen kann man direkt mit dem Auto an den Strand fahren und auch übernachten. So haben wir in den letzten Tagen, oder sogar Wochen tolle Tierbeobachtungen machen können, einfach entspannte Tage genossen oder lange Abende mit Freunden beim Klönen verbracht. Hoffentlich bleibt das noch lange so möglich. Wir haben auch beobachtet, dass an vielen Stränden Hotels und Privathäuser gebaut werden und so der freie Zugang erschwert wird.

In El Sargento, wieder ein kleines Stück weiter in Richtung La Paz, soll es heiße Quellen direkt am Strand geben. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen. Wir kommen natürlich nicht auf dem direkten Weg dort an, sondern fahren noch kleine Umwege wie hier durch ein tiefsandiges Flussbett.

Letztlich finden wir dann doch den richtigen Stand. Als wir uns eingerichtet haben, bekommen wir Besuch von drei Rindern, die sich in unserer Nähe scheinbar wohl fühlen…

Als Clemens die Steaks auf den Grill legt, verschwinden sie aber ganz schnell. 🤷‍♂️

Heute probieren wir die Erdwärme nun richtig aus. Direkt an der Wasserlinie ist der Sand nass und kochend heiß. In den kleinen Becken aus Steinen gebaut, vermischt sich das heiße Quellwasser mit kühlerem Meerwasser zu einer angenehm warmen Badewannentemperatur.

Da wir noch vor dem Frühstück da sind, haben wir den Strand fast für uns allein.

Die offizielle Straße, die wir nun nehmen, ist eher eine Achterbahn.

Der Käfer in México scheint doch viertürig gebaut worden zu sein. 🤣

Wir fahren nun weiter nach La Paz, übernachten nochmal auf dem Areal wo wir zum Festival waren und fahren dann weiter nach El Tecolote wo wir die letzten zwei Nächte auf der Baja verbringen.

In La Paz besuchen wir noch einen etwas ungewöhnlichen Waschsalon, eine Mischung aus Café, Bistro und Waschsalon und „bewundern“ die vielen Verkaufsbuden an der Promenade. Vermutlich aufgebaut für den Karneval, bieten sie größtenteils billige China Ware an. An einem Stand probieren wir dann doch noch die berühmten mexikanischen Churros – lecker!😋

Zu guter letzt tanken wir in La Paz noch Wasser mit der Pumpe, da zum ersten mal kein Schlauchanschluss passt und fahren am nächsten Tag auf die Fähre nach Topolobampo.

So geht eine wunderschöne Zeit auf dieser Halbinsel zu Ende. Irgendwie mischt sich im Bauch gerade ein trauriges Gefühl mit der Freude auf etwas Neues. México Festland – wir kommen!

Das „richtige“ México, die Barrancas del Cobre und die Tarahumara

26.2. – 4.3.2025

Die gestrige Überfahrt mit der Fähre von La Paz nach Topolobampo war entspannt. Zu unserer Überraschung gab es kurz vor der Abfahrt sogar ein im Preis enthaltenes warmes Mittagessen und später noch Kaffee und ein Stückchen Kuchen. Wir haben uns eine Kabine gebucht, konnten uns so ein wenig Ruhe gönnen und sogar ausgiebig duschen. Nach der Ankunft um 21:00 Uhr (eine halbe Stunde früher als geplant!!!) sind wir im Dunkeln zum nächsten Strand gefahren und haben den anstrengenden Tag schnell beendet.

Heute Morgen können wir sehen, wo wir gelandet sind.

Wir wollen zur Barrancas del Cobre, einem verzweigten Schluchtensystem in der Sierra Mardre. Der direkte Weg führt über 500 km durch die Berge, davon ist ein nicht kleiner Teil unbefestigt und nur schwer zu befahren. Gemeinsam mit Uwe beschließen wir den etwas längeren, aber asphaltierten Weg im Norden zu nehmen. So liegen mindestens zwei Fahrtage vor uns. Wir lernen das Mautsystem in México kennen (nur Barzahlung), werden durch die Militärkontrolle durch gewunken und meistern auch den Kontrollpunkt für Obst und Gemüse an der Grenze der Bundesstaaten Sinaloa und Sonora. Abends landen wir auf einem kleinen hübschen Campingplatz in der Nähe von Obregón.

Weiter durch die Sierra Mardre bekommen wir heute schon mal einen Vorgeschmack auf das Schluchtensystem.

Am Cascada Basaseachi, dem zweithöchsten Wasserfall in México machen wir heute Schluss mit fahren. Da der Weg vom Parkplatz, auf dem wir übernachten wollen, zum Wasserfall für Lina zu weit ist, geht Clemens erstmal allein. Über einen teilweise steilen Weg und eine Hängebrücke geht’s zum Fall.

Der Wasserfall selbst ist, nun am Ende der Trockenzeit, eher ein Plätschern, aber die Höhe ist schon imposant.

Sabine und Uwe gehen, nach einer total ruhigen Nacht, erst heute Morgen runter.

Dann fahren wir weiter durch Creel

und erreichen am Nachmittag den Parque National Barrancas del Cobre.

Die wenig bekannten Schluchten hier im Norden von México sind tiefer als der berühmte Grand Canyon in den USA und bedecken eine Fläche die so etwa vier mal so groß ist. Ein unvorstellbar großes Gebiet, das fast ausschließlich von den Tarahumara besiedelt ist. Die Einheimischen betreiben in den Schluchten ein wenig Ackerbau und halten Vieh. Die Frauen verdienen Geld mit handgemachten Körben und Schmuck den sie an kleinen Ständen verkaufen.

Wir nutzen die Seilbahn, die über 3000 m ohne Stützpfeiler hinab in die Schlucht fährt.

Die Ausblicke sind einfach nur TOLL

Irgendwie befremdlich ist der Gegensatz von Tradition und Moderne.

Mit gemischten Gefühlen fahren wir dann wieder rauf zur Abbruchkante.

Zurück auf dem Hochplateau haben wir Hunger und gönnen uns frisch gemachte Tacos. Die Küche besteht aus einem alten Fass auf dem ein Blech montiert ist. Das Ofenrohr geht einfach durch das Dach.

In Deutschland würde hier das Gesundheitsamt, die Gewerbeaufsicht, die Feuerwehr und wer weiß noch alles einschreiten um dieses „Treiben“ zu unterbinden. Hier finden wir solche Küchen an vielen Straßenrändern und wir suchen uns immer die aus, die von Einheimischen gut besucht sind.

Bei diesem Blick aus der Schiebetür bleiben wir auch noch eine zweite Nacht. Gestern hatten wir den Wächter hier gefragt ob wir über Nacht hier bleiben dürfen. „Ja natürlich“ war seine Antwort, „aber ab acht Uhr Abends schließe ich das Tor. Dann könnt ihr nicht mehr raus. Kostenlos, mitten im Nationalpark und keine 200 m von der Seilbahn entfernt übernachten wir hier an der Abbruchkante und genießen den Ausblick.

Natürlich sind die Streuner auch wieder da…

Den hätte Clemens am liebsten mitgenommen.
Das Abendrot verspricht für morgen schönes Wetter

Heute machen wir uns dann doch wieder auf den Weg, halten aber gleich wieder am Aussichtspunkt Divisadero. Hier hält auch der „Chepe“, ein Zug der die Sierra Mardre von Los Mochis bis Chihuahua durchquert. Nun ist der Bahnhof aber leer und wir sind hier fast allein.

Der nächste Zwischenstopp ist am Lake Arareco. Hier gibt es einen schönen Ausblick,

einen Elefantenfelsen und lecker Gorditas (kleine gefüllte Tortillataschen) 😋. Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass Clemens die mexikanische Küche liebt 😉.

Nicht weit entfernt stoppen wir in Cusárare, einem kleinen Dorf mit alter Misión.

Ein netter Herr zeigt uns die Kirche und alte Schätze in der Sakristei.

Heute ist Sonntag, und das gesamte Dorf scheint sich versammelt zu haben. Uns fallen hauptsächlich die Frauen in den traditionellen Kleidern auf.

Sabine kauft noch frisches Obst und dann verlassen wir das Dorf auf der „Hauptstraße“.

Wir kommen heute noch bis Guachochi und übernachten auf einem RV Park. Die Stadt hat irgendwie nicht viel zu bieten, obwohl es ein „Poeblo Magico“ sein soll. Wir finden die schönen Ecken hier jedenfalls nicht.

Ein Kühlerschlauch, ein Revulotionsheld, ein Westernheld und viele freundliche Mexikaner

4.3. – 9.3.2025

Wir verlassen Guachochi heute mit dem Ziel Parral. 3/4 der Strecke ist geschafft, da gehen plötzlich mehrere Warnleuchten an und die Meldung „Kühlwasser Stand / Motor sofort abschalten“ erscheint. Der erste Gedanke: „Das Provisorium hat nicht gehalten“. Aber weit gefehlt, der Vorlaufschlauch am Kühler ist rausgerutscht und binnen Sekunden hat Rocky das gesamte Kühlwasser ausgespuckt.

Die Reparatur dauert ein wenig, da die Schutzplatte unter dem Motor erst entfernt werden muss. Dann „WARMES“ Wasser auffüllen und hoffen dass der Schlauch hält. Weiter geht es nach Parral.

In der Stadt treffen wir auf eine Gruppe kleiner Steinewerfer,

Sabine freundet sich gleich mit einem an. 😉

Es gibt nette Gassen, seeeeehr alte Autos und, ganz klar, auch ein Eis. (Oma’s Eisgeld will schließlich auch aufgebraucht werden 😊)

Die Polizei spricht uns am zentralen Platz an und fragt, ob sie etwas für uns tun können. „Im Moment nicht, wir kommen klar und wollen auch nicht über die Straße geleitet werden“. Als er ein drittes mal fragt kommt uns die Idee, er könnte ja ein Foto von uns dreien machen. So geschieht es auch und er ist zufrieden, dass er drei Touristen aus Deutschland geholfen hat. 🤷‍♂️

Im Rathaus sind Wandbilder mit Motiven aus der Stadtgeschichte zu sehen und natürlich glänzt auch hier die Kirche.

Nach zwei Tagen ziehen wir weiter nach Süden. Unser nächstes Ziel ist Durango. In der Nähe sollen so einige alte Western gedreht worden sein. Wir sind ganz gespannt auf die Landschaft und die Filmkulissen, die zu besichtigen sind. Auf dem Weg sehen wir echt mexikanisches, ein Gaucho der von der Arbeit kommt und reale Straßen.

Einen Zwischenstopp zum Übernachten legen wir in Canutillo ein, wo der mexikanische Revolutionsheld Francisco (Pancho) Villa auf seiner von der Regierung geschenkten Hacienda seine letzten Jahre verbracht hat. Er wurde dann, vermutlich im Auftrag eben dieser Regierung, in Parral ermordet. Was lernen wir daraus? – „Traue keiner Regierung, die dir etwas schenkt.“ 😉

Heute beherbergen die Gebäude ein kleines Museum und das Dorf, das er für die Angestellten gebaut hat macht einen eher trostlosen Eindruck. Zu Lebzeiten von Villa hat er Unterkünfte und eine Schule bauen lassen, um die Leute zu unterstützen.

Nach einem Rundgang auch durch die Kirche, die für uns extra geöffnet und beleuchtet wird, fahren wir weiter und nach nur 3 km ist der Kühlerschlauch abermals raus. Also wieder alles auseinander bauen, Schlauch anschließen, (und dieses mal biegt Clemens die Haltespange etwas nach, denn auch in seinem hohen Alter ist er nicht frei von Erkenntnisgewinn 🤪) und alles wieder zusammen bauen. Kühlwasser auffüllen und weiter geht’s. Die Landschaft wird hügeliger und erinnert uns tatsächlich ein wenig an Western Filme. John Wayne könnte hinter der nächsten Kurve auftauchen uns von seinem Pferd auf uns herunter lächeln…

Wir übernachten noch am Geburtshaus von Villa (ist wirklich Zufall und war nicht geplant),

und erreichen heute (7.3.) Durango. Erstmal fahren wir zu VW, um eine neue Spange für den geliebten Kühlerschlauch zu kaufen. Clemens sucht sich alle erdenklichen Kennzahlen, wie Baujahr, Motorkennbuchstaben, Leistung, Bautype… raus um das benötigte Ersatzteil zu beschreiben und geht in die Vertragswerkstatt. Die fragen nur nach der Fahrgestellnummer, geben die ins System ein und haben alle Daten von Rocky abrufbar. Clemens kann es nicht glauben😳😳😳, da fährt man durch Canada und die USA, dort kennen sie keinen Crafter und können auch bei VW nichts mit der Fahrgestellnummer anfangen, und hier in México haben sie unser Auto mit allen Ausstattungen im System!

Die Spange mit der Nummer 2 brauchen wir!

Leider haben sie das Teil nicht auf Lager, besorgen es aber innerhalb von 3 Werktagen, Mittwoch Vormittag soll es da sein. Nun gut, dann können wir uns Durango und Umgegend in Ruhe ansehen.

Zuerst tun wir was gegen den Hunger. Seit wir durch México reisen haben wir viele einheimische Speisen ausprobiert. Von Garnelen in Tacos über Steak-Tortas bis zu Tortillas mit Kaktus gefüllt. Bisher war alles lecker und, wenn man bei der Bestellung drauf achtet, auch nicht zu scharf. Auch die Quesadillas hier sind lecker und preiswert. Zudem gibt es noch mexikanische Livemusik und der Laden ist voll von Einheimischen, oft ein gutes Zeichen.

Danach schlendern wir gut gesättigt durch die Stadt und genießen die entspannte Atmosphäre und das bunte Leben.

Durango begeistert uns richtig, alles scheint hier locker und entspannt zu laufen. Selbst der Mann, der auf dem Parkplatz am Parque Guadiana Autos wäscht, und wahrscheinlich nicht zu den bestbezahlten gehört, singt laut und fröhlich bei der Arbeit. Hier verbringen wir unsere erste Nacht und fühlen uns absolut sicher.

Heute machen wir noch einige Besorgungen, und auf dem Supermarkt Parkplatz fällt uns der kleine blaue Bulli mit Campingausbau auf. Liebevoll gepflegt und bestens in Schuss, der Kleine aus Hannover👍.

Für die nächste Nacht fahren wir raus und treffen uns mit Uwe in einem kleinen Seitental. Einsam und einfach hübsch gelegen. Ein Traum für entspannte Träumchen.😴

Nach dieser ruhigen Nacht wollen wir uns die Westernkulissen in der Nähe ansehen. Auf dem Weg treiben Gauchos ihre Rinder über die Straße.

Am „Set“ angekommen schlendern wir noch ein wenig durch die „Straßen“ und suchen uns dann einen guten Platz gegenüber der „Bank“ die in der Show ausgeraubt werden soll.

Dann geht es auch schon los, leider sind die Dialoge auf Spanisch. So verstehen wir nicht viel, ist aber nicht so schlimm, da die Handlung aus vielen Western sich ja grundsätzlich ähnelt.

Dann gibt es eine unerwartete Änderung und Clemens wird aus dem Publikum geholt uns soll mitspielen.

Nach kurzer Einweisung und sparsamer Kostümierung, den entsprechenden Hut hat er ja bereits auf, geht es auch schon los. Er darf sich von einem Apachen verprügeln lassen.

Immerhin kann er behaupten im gleichen Set wie John Wayne vor der Kamera gestanden (oder gelegen) zu haben 💪. Nachdem er sich wieder erholt hat wird er zu guter Letzt auch noch erschossen.

Nun ja, immerhin gibt es ein Erinnerungsfoto mit dem „Bankräuber“ und „Gage“ aus dem Bankraub und Lina darf noch durch die „Stadt“ reiten.

Neben der Mainstreet gibt es auch ein Indianer Dorf und ein mexikanisches Dorf.

Ein schöner Tag geht zu Ende, wir fahren zurück nach Durango.

Ersatzteile, Azteken und Tequila

10.3. – 14.3.25

Wir müssen ja noch auf das Ersatzteil warten und so buchen wir schon mal eine Führung auf einer Destillerie in Tequila. Ja, genau so wie das Getränk heißt auch der Ort wo es herkommt, – äh oder umgekehrt -. Da wir einen Tipp bekommen haben, dass an jedem dritten Samstag im März in Tequila das gleichnamige Fest gefeiert wird, buchen wir für dieses Datum auf der kleinen privaten Destillerie auch gleich Stellplätze für zwei Nächte.

Ansonsten erkunden wir Durango mit dem Fahrrad, Rocky bekommt getönte Folie gegen die Sonne auf die Scheiben und eine Änderung des Überlaufs vom Wassertank und wir gehen noch ausgiebig einkaufen.

Auch solche Tage gibt es auf Reisen. Nicht jeder Tag bringt spektakuläre Aussichten, Eindrücke oder Erlebnisse. Aber heute soll die Haltespange für den Kühlerschlauch da sein und wir können sie abholen. Bei VW erleben wir dann gleich wieder eine Überraschung, die Spange ist da und wir bekommen sie geschenkt. Der freundliche Lagermitarbeiter erkennt Clemens sofort, holt die Spange aus dem Lager und drückt sie ihm in die Hand. Er gibt noch Tipps zum Einbau und wünscht eine gute Fahrt. Wir überlegen lange, ob uns das in Deutschland auch passiert wäre… Das heutige Ziel ist der Pazifik, wir wollen erstmal die 400 Richtung Mazatlán und dann noch ein Stück südlich an der Küste runter fahren.

Die Landschaft ist erst flach und trocken,

wird dann aber bergiger und auch grüner.

Auf der Mautstraße kommen wir gut voran, an einer Baustelle kommt uns dann mal wieder eine Streife entgegen. Das Außenthermometer lässt uns dankbar an die Klimaanlage denken. 🥵

Am Pazifik angekommen suchen wir uns einen freien Stellplatz am Strand von Playa Novillero. Hier am Wasser ist es angenehm kühl und wir gucken uns ein Restaurant aus, wo es leckeres Abendessen gibt.

Sabines Fisch war etwas überraschend, aber sie hat ihn genossen. Anschließend relaxen wir, spazieren am Wasser entlang und beobachten den Sonnenuntergang im Meer.

Bevor wir heute weiter fahren beobachten wir beim Frühstück noch die Fischer, die mit ihren Booten zurück kommen und den Fang der Nacht ausladen.

Heute wollen wir Mexcaltitán de Uribe besuchen. Eine kleine Stadt auf einer „künstlichen“ Insel. Manche Historiker sind der Auffassung, dass dies die „Geburtsstadt“ der Azteken ist und sie von dort ihr Reich aufgebaut haben. Da eine Insel ohne Brücke nur mit dem Boot erreichbar ist (schlauer Satz 😇) mieten wir uns am Ende der Zufahrtsstraße ein Wassertaxi. Die Bootsfahrt führt durch regelrechte Kanäle in den Mangroven.

So können wir die Vögel am „Weg“ beobachten bevor wir ankommen.

Wir schlendern gemütlich durch die autofreien Straßen, bewundern die tollen Wandbilder und genießen die Ruhe der Stadt. Gefühlt sind wir die einzigen Touristen hier.

Viele Straßen haben erhöhte Gehwege, da in der Regenzeit der Wasserstand steigt und die Straßen dann zu Kanälen werden.

Nachdem wir uns mit der lokalen Spezialität Albondigas Camarones (Krabbenbällchen) gestärkt haben (die haben uns nicht wirklich umgehauen), gehen wir zurück zum Anleger, wo unser Chauffeur auf uns gewartet hat, und lassen uns zurück zu Rocky schaukeln. Dort angekommen fahren wir weiter nach Tepic.

Auf dem Weg bewundern wir noch die Transportmöglichkeiten für das Material zum Dachdecken.

Der RV-Park in Tepic „versteckt“ sich hinter einer Ladenzeile. Wir müssen im Dunkeln ein wenig suchen…

Heute Morgen bei der Abfahrt von dem überraschend ruhigen Stellplatz in der Stadt, müssen wir noch unbedingt ein Foto von der Einfahrt machen. 😳

Rocky parken wir in einer Seitenstraße, erkunden die Stadt.

Dann kauft Sabine noch ein wenig frisches Obst ein.

Unser nächste Ziel ist dann Tequila.

Auf dem Weg sehen wir immer wieder kleinere uns auch größere Buschbrände. Am Ende der Trockenzeit gehört das hier scheinbar zum täglichen Leben.

Wir haben ja bereits (etwas ungewohnt für uns) einen Stellplatz und die Führung in der Destillerie gebucht. So kommen wir am Freitag Nachmittag an,

Parken auf dem Gelände der Destillerie Puntual und freuen uns auf das Fest und die Führung morgen. Für heute ist Feierabend! 💤

Tequila feiern und probieren, große Städte besuchen und auch scheitern, Klassik genießen

15.3. – 19.3.25

Nach gutem Frühstück, die Reste holen sich die heimischen Hühner,

gehen wir in die Stadt um uns ein wenig durch das Getümmel treiben zu lassen. Es ist wirklich viel los in Tequila. Wir sind überrascht von der großen Fußgängerzone, den schönen alten Häusern und der tollen Atmosphäre.

Natürlich dreht sich hier alles um das berühmte Getränk und dessen Herstellung.

Bunt ist die Stadt und auch die alte Tracht.

Zurück bei unserer Desillle gibts erstmal eine Abkühlung.

Als die Sonne nicht mehr so vom Himmel brennt, beginnt die Führung über die Plantagen und durch die Destillerie.

Absolut interessant was José, der Besitzer, alles so berichtet. Die Führung ist eigentlich zu kurz, wir hätten gern noch mehr Geschichten gehört. Wir gucken uns ganz junge Agaven an, nur die blaue Agave darf für echten Tequila genutzt werden und wächst 9 Jahre bevor sie geerntet wird.

Nach einer Führung durch die Brennerei

kommt der überaus wichtige Teil, die Verkostung. 😉

Auch hier lernen wir wieder viel über Qualität, Geschmack und wie man herausfindet ob noch Ethanol im Tequila zu finden ist.

Nach so viel „Wissen“, das wir verinnerlicht haben 😇, können wir richtig gut schlafen. 😉💤

Heute fahren wir nach Guadalajara, mit über 5 Mio. Einwohnern in der Metropolregion, die zweitgrößte Stadt in México. Heute ist Sonntag, da ist die Innenstadt für den Autoverkehr gesperrt. Nur Fußgänger und nicht motorisierte Fahrzeuge haben Zutritt. Das wird auch ordentlich überwacht.

Ansonsten tobt hier heute der Bär, scheinbar wird der autofreie Sonntag von vielen zum Einkaufen und Bummeln genutzt. Es gibt hunderte von Verkaufsständen, Straßenkunst und jede Menge Trubel. So haben wir uns México vorgestellt. Wir schlendern durch die Gassen, gucken in die Kathedrale, in der gerade ein Gottesdienst mit lautem Gesang und Applaus endet, und genießen die Umgebung. Unsicher fühlen wir uns zu keinem Zeitpunkt, auch werden wir von niemandem bedrängt etwas zu kaufen oder unbedingt hier etwas zu essen. Einfach toll diese entspannte Stimmung zu erleben.

Uns fällt besonders auf, dass es scheinbar niemand eilig hat. Alle schlendern gemütlichen Schrittes durch die Straßen, klönen im Schatten oder sehen den Straßenkünstlern zu.

Der Mercado Libertad, eine große Markthalle, soll interessant sein, das gucken wir uns an…

Wir schlendern durch die engen Gänge (ab und zu müssen die Verkäuferinnen ihre Hocker zur Seite räumen, damit der Rolli durch passt). Hier gibt es alles, von Gemüse und Obst über Fleisch und Fisch bis zu Heiligen und Skeletten. 😳 Unsere bestellten Tortas sind lecker und MÄCHTIG! Satt laufen wir zu Rocky zurück, wir haben noch den Tipp bekommen uns Tlaquepaque, ein Vorort von Guadalajara anzusehen. Das machen wir nun auch. Die Einfahrt ist ja schon mal imposant.

Der Ortskern wirkt sehr aufgeräumt aber auch touristisch. Wir parken in einer Nebenstraße und finden in der Nähe einen hübschen Hoteleingang.

Nun aber der Rundgang durch das Zentrum von Tlaquepaque.

In der Kirche sind viele Bibelszenen in kleinen „Setzkästen“ dargestellt. Sowas haben wir auch noch nicht gesehen.

Die Gassen um den zentralen Platz sind reichlich voll und entsprechend mexikanisch wuselig geht es zu.

Wir beenden unseren Rundgang und gehen zurück zu unserem Zuhause.

Über Nacht bleiben wir in der Nähe von Valle de Guadalupe direkt an einem See.

Heute Morgen beim Frühstück können wir im Baum nebenan Kolibri‘s beobachten.

Das Ziel für heute ist Guanajuato, die Stadt soll eine der schönsten in ganz México sein. Lassen wir uns mal überraschen…

Auf der Fahrt dürfen wir mal wieder die unterschiedlichen Transportvarianten bewundern.

Vielleicht ein kleines bisschen überladen?
Von oben betrachtet liegt Guanajuato malerisch da.

Wie üblich fahren wir direkt in die Stadt und müssen ganz schnell feststellen, dass die Straßen, besser gesagt die kleinen Gassen, nicht kompatibel mit Rocky‘s Maßen sind. Wir stecken das erste mal fest und müssen ein Stück rückwärts um dann in gefühlt 15 Zügen rechts abzubiegen. Sabine weist ein und Clemens ist froh die Untersetzung zu haben. So gelingt es ganz langsam die steilen Gassen wieder hoch zu kommen. Vor lauter Aufregung vergessen wir tatsächlich Fotos davon zu machen. 😉

Durch mehrere Tunnel erreichen wir am Stadtrand ein Hotel, dass einen Stellplatz für Womo‘s anbietet. Leider ist das Tor geschlossen. Die Einfahrt wäre eh zu niedrig gewesen. Zufällig kommt gerade ein junger Mann heraus und hilft uns weiter. Er telefoniert mit dem Manager und schickt uns dann einmal um den Block. „Auf der anderen Seite des Hotels könnt ihr euer Auto abstellen und übernachten“ sagt er und erklärt uns noch den Weg. Dabei hat er scheinbar die Höhe von Rocky unterschätzt, oder die Höhe der Leitungen über der Straße überschätzt. Nun ja, wir ziehen ein Kabel etwas lang, und Sabine muss es ein wenig abhalten. Dann rangieren wir direkt vor den Zugang zum Hotel und dürfen dort stehen bleiben. Clemens ist total glücklich einen Stellplatz gefunden zu haben und wiedermal absolut begeistert von der Hilfsbereitschaft der Mexikaner. Wir stehen mit unserem Auto im Eingang zum Hotel, der Portier hat sein Auto extra raus gefahren, damit wir einen geraden Stellplatz haben, wir dürfen die Toiletten, die Duschen und auch den Pool mit nutzen, obwohl wir gar keine Gäste sind. Einfach unglaublich!!!

Ein paar lockere Runden mit Ausblick schwimmen.

Dann werden es heute nochmal versuchen, die Innenstadt zu erreichen. Erstmal wieder aus der engen Gasse am Hotel raus kommen.

Leider müssen wir feststellen, dass die Stadt mit unserem Auto nicht erreichbar ist, und mit Lina’s Rolli auch keine sichere Möglichkeit besteht, von den Parkplätzen ins Zentrum zu gelangen. So müssen wir uns leider mit dem Blick vom gegenüber liegendem Berg begnügen.

Guanajuato mag eine sehr schöne Stadt sein, ist aber mit einem Rolli leider nicht zu erreichen. 🙁 Auch die Standseilbahn, die von hier runter führt ist nur über viele Treppenstufen erreichbar. Also verabschieden wir uns und steuern San Miguel de Allende an.

Die Stadt ist eher für Rocky befahrbar. Wir finden einen Stellplatz auf einem bewachten Parkplatz, nicht schön aber sehr zentrumsnah. So können wir am heutigen Abend ganz in Ruhe und zu Fuß das Zentrum erkunden.

Spazieren unter Ficus Bäumen

Am Abend findet am Zócalo ein klassisches Konzert von Studenten der Musikhochschule statt. Klassik mexikanisch interpretiert, sehr hörenswert!

Nach so vielen Städten zieht es uns nun wieder in die Natur. Wir möchten als Nächstes die Serra Gorda im Norden von Mexiko Stadt erkunden.

Sierra Gorda, herzliche Gastfreundschaft, der Keller der Schwalben und Thermalwasser satt

20.3. – 27.3.25

Ein letzter Blick auf San Miguel de Allende dann sind wir auf dem Weg in ein (hoffentlich) schönes Naturschutzgebiet, die Sierra Gorda.

Wir fahren ostwärts in Richtung des Atlantiks und kommen durch Bernal am Füße des Peña de Bernal, der mit 433 m Höhe zu den höchsten Monolithen der Welt gezählt wird. Der Felsen besitzt, laut der einheimischen Bevölkerung, magische Kräfte und soll ein langes Leben verleihen. Na dann…

Die Landschaft wird bergiger, und in der Ferne sind Wolken zu erkennen. 😳

Wir kommen näher, höher und sind plötzlich im Nebel!

Wasser auf der Scheibe, seit wann haben wir das nicht mehr gehabt?

Der Nebel war nur oben in den Bergen, sobald wir tiefer kommen ist wieder klare Sicht. So stoppen wir für die Nacht am Wasserfall El Chuveje. Zurzeit fällt fast kein Wasser runter, da es jetzt am Ende der Trockenzeit seit Monaten nicht ausgiebig geregnet hat.

Heute machen wir Stopp in Jalpan de Serra,

gucken uns das Zentrum mit der riesigen Missionskirche an, essen lecker am Marktplatz und gönnen uns zum Abschluss noch ein Eis. 🍦

Wir fahren weiter, und kommen durch eine typisch mexikanische Baustellenumleitung

und kommen nach ein wenig suchen nach einem Stellplatz für die Nacht schließlich in einem kleinen Dorf namens Tancoyol an. Am zentralen Platz stehen ein paar Leute und Clemens fragt einfach mal nach, ob wir hier irgendwo übernachten dürfen. „sí, claro“ war die Antwort, „überall wo ihr möchtet“.

Gleich darauf werden wir zum Tamales Essen eingeladen und der zufällig angesproche Bürgermeister bietet und auch noch an, die Toiletten im Gemeindebüro über Nacht offen zu lassen „Si los necesitas“. Sie freuen sich einfach darüber, dass Deutsche den weiten Weg gemacht haben um ihre Gemeinde zu besuchen. 😀 Die Tamales sind ein traditionelles Gericht aus der Maya-Küche das aus Maisteig besteht, der mit Fleisch und Käse gefüllt und in Pflanzenblätter eingehüllt gedämpft wird. Ist übrigens sehr lecker, leider für Sabine ein wenig zu scharf. 🥵

Die Missionskirche ist fast die gleiche wie in Jalpan, nur leider durch Erdbeben beschädigt. Der Gemeinde fehlt einfach das Geld zur Erhaltung, trotzdem ist das Innere festlich zur Fastenzeit geschmückt.

Wir erleben wieder ehrliche und herzliche Gastfreundschaft und fühlen uns sofort wohl und sicher.

Die Nacht haben wir in einer ruhigen Seitenstraße verbracht und heute Morgen kaufen wir natürlich hier in einem kleinen Laden ein, um ein kleines Danke an die Menschen hier zurück zu geben. Dann kurven wir weiter durch die grüne Sierra Gorda

und besuchen die Sotano de las Golondrinas (frei übersetzt: der Keller der Schwalben). Hierbei handelt es sich um eine über 500 Meter tiefe Höhle, aus der am Morgen tausende von Schwalben in Kreisen aufsteigen und am Abend zum Schlafen im Sturzflug wieder hinunterfliegen.

Leider eignet sich der Parkplatz nicht für eine Übernachtung, so müssen wir in einer kleinen abenteuerlichen Fahrt im Dunkeln die echt steilen Serpentinen runter fahren 🥵.

Nun geht es wieder Richtung Süden, auf unser nächstes Ziel freuen wir uns ganz besonders. Die Grutas Tolantongo sind Thermalquellen, die einen ganzen Fluss speisen. Vorher kurven wir noch ein wenig durch die Sierra Gorda und genießen die Landschaft, die und hier und da an die Schweiz erinnert.

Manchmal geht‘s dann auch ein wenig langsamer. 😉

Außerhalb der Ortschaften auf der Landstraße
Hier führt die Durchgangsstraße über den Markt

„Das ist ja wirklich ein richtiger Fluss mit Thermalwasser!“ An den Grutas Tolantongo angekommen sind wir echt überrascht über die Menge an Wasser.

Also Rocky am Fluss parken, Badeklamotten anziehen und rein in‘s warme Wasser. „Herrlich, hier könnte ich stundenlang bleiben“.

Wir nächtigen direkt am Fluss und nutzen die Möglichkeit ausgiebig. Clemens guckt dann noch hoch zur Grotte, in der das Wasser an die Oberfläche kommt. Die Grotte ist eher langgestreckt wie ein Tunnel sehr warm, halb mit Wasser gefüllt und echt feuchte Luft. Da wir keine wasserfeste Kamera haben gibt‘s leider keine Fotos. 🙁 Dafür sind die Wasserfälle gleich nach der Grotte sehenswert.

Abendessen am warmen Fluss.
Die Polizei guckt auch noch vorbei und interessiert sich für das „deutsche Wohnmobil“.

Auf unserem weiteren Weg gen Süden lassen wir wieder die Reifen „rotieren“.

Und machen einen Abstecher nach Teotihuacán. Auf dem dortigen Stellplatz wollen wir Rocky im Juni abstellen um unseren Heimaturlaub zu machen.

Die berühmten Ruinen der Stadt gucken wir uns dann, wenn wir wieder kommen, im Mai an.

Aktive Vulkane, äußerst freundliche Gastgeber und zwei überraschend schöne Städte

28.3. – 31.3.24

Südlich von Mexiko City gibt es zwei Vulkane. Einer davon, der Popocatépetl mit 5426 Höhe, ist zurzeit aktiv. DAS wollen wir uns natürlich ansehen. Um den Vulkankegel selbst ist seit ein paar Jahren ein Sperrgebiet von 15 km Radius eingerichtet, aber die Passstraße (Paso de Cortés) zwischen dem Popocatépetel und dem Nachbarvulkan, Iztaccíhuatl mit 5230, ist offen und darf befahren werden.

Wir fahren also Richtung Puebla und wollen die Passstraße von Osten her hochfahren. „Was geht den hier ab?“ „Das ist keine Straße, das ist eine üble Piste“.

„Die 20 km bis zur Passhöhe schaffen wir nicht mehr vor dem Dunkelwerden“. Also bemühen wir mal wieder iOverlander und finden einen Platz von dem aus man beide Vulkane sehen kann. Wir finden nicht nur einen wunderschönen Platz, sondern auch vier nette Leute. Maren und Christian sind mit dem kleinen Tomte mit Fahrrädern und Kinderanhänger auf der Panamericana unterwegs. Für ein Teilstück hat sich Felix zu ihnen gesellt. So wollen sie morgen die Piste hoch auf den Paso de Cortés, 800 Höhenmeter auf immerhin 3600 m Höhe, teilweise in weichem Sand und mit Anhänger und Gepäck. Sie haben unseren höchsten Respekt!

Der Popo vom Stellplatz aus.

Wir sind heute nicht ganz so früh unterwegs, überholen die Radler aber auf der Strecke. Wie „einfach“ ist es dagegen für uns mit dem Auto! Aber auf dieser Piste ist das Fahren auch im Auto anstrengend… letztlich kommen wir am Besucherzentrum an der Passhöhe an und Lina packt auch erstmal ihr Fahrrad aus. Wir drehen unsere Runden in einem Abstand von 7 km zum Krater.

So ein Vulkan hat irgendwie etwas Magisches, Erhabenes. Wir können den Reiz nicht beschreiben, aber er wirkt anziehend.

Ab hier ist Sperrzone

Am Nachmittag kommen die Radler tatsächlich auch hier oben an. Tomte muss erstmal Linas Fahrrad ausprobieren.

Dann fährt Lina das letzte Stück zur Campingarea mit.

Wir verbringen eine richtig ruhige Nacht hier oben und wollen heute wieder runter fahren. Vorher kommt noch das obligatorische Abschiedsfoto. „Wir bewundern euch, zu sehen wie ihr nur mit Fahrrad und Zelt diese Strecke fahrt, verdeutlicht uns mal wieder wie viel Komfort wir in unserem Van haben“. „Wir wünschen euch alles Gute und vor allem eine unfallfreie Fahrt“!

Wir machen uns nun auf den Weg, aber diesmal die asphaltierte Seite runter, umrunden den Popocatépetl,

und landen in Cholula bei Nora und Victor auf unserem „Privatparkplatz“.

Die beiden bieten für Overlander einen Stellplatz in der Einfahrt an. „Herzlich willkommen, ihr könnt bleiben, solange ihr wollt“ ist Victor’s Begrüßung. Wir stehen hier in einem umzäuntem Bereich, haben gleich einen Schlüssel für das Haus, eine Fernbedienung für das große Tor, und somit Zugang zu Wasser und Toilette, bekommen. Einfach unglaublich nett und gastfreundlich von den beiden!

Unser erster Ausflug, nachdem wir gestern noch unsere Wäsche zur Wäscherei um die Ecke gebracht haben, geht nach Puebla. Heute ist Samstag, und das „Historische Zentrum“ von Puebla ist voll, bunt, quirlig, einfach „mexikanisch“.

Wir schlendern einfach ziellos umher und genießen die Zeit.

Zwischendurch entdecken wir, mehr durch Zufall, den „Mercado la Victoria“

Zur Bespaßunng gibt‘s unter Anderm ein Tauziehen „Mädchen gegen Jungs“

… die Mädchen haben übrigens gewonnen…

Wir verweilen noch eine Zeit im Mercado el Parian,

um schließlich durch das historische Zentrum zurück zu laufen und den „Heimweg“ zu unserer Homebase anzutreten.

Heute Morgen erreicht uns eine traurige Nachricht aus der Heimat. Trotzdem starten wir zur Erkundung von Cholula. Die Stadt hat eine ganz besondere Attraktion. Die Kirche steht auf einer alten Pyramide. Vielleicht ein Zeichen, dass die katholische Kirche über allem steht? Jedenfalls stehen Pyramide und auch Kirche unter Denkmalschutz und so kann nicht weiter freigelegt werden.

Das Selbstverständnis der kath. Kirche

In der Stadt fallen uns vor allem die zahlreichen Wandgemälde auf.

Wir genießen den Tag, schlendern durch den Markt und erleben eine Zeremonie, wo sich einheimische Bräuche mit den kath. kirchlichen mischen.

Auch wenn man nicht gläubig ist, bewegt die Zeremonie und die Musik in der Kirche uns dann doch.

Über all dem steht majestätisch der Popocatépetl und stößt ab und zu mal Rauch und Lava aus. Eine kleine Erinnerung daran, wie klein und unbedeutend Menschen, ihre Städte und ihre Kirchen eigentlich sind.

Nach anstrengendem Tag übernachten wir nochmal bei unseren netten Gastgebern in der Stadt und verabschieden uns heute Morgen nicht ohne nochmals ganz herzlich DANKE für die Gastfreundschaft zu sagen!

Uns treibt es nach drei Nächten hier nun weiter zu den Ruinen von Tehuacán.

2000 Jahre alte Ruinen, wieder eine entspannte Stadt und Camping bei Freunden

1.4. – 5.4.25

Wir verlassen Cholula, um uns die Ruinen von Tehuacán anzusehen. Auf dem Weg können wir noch die moderne Architektur von Puebla bewundern.

Die Landschaft wird wieder trockener und bergig.

Tehuacán ist eine präkolumbianische archäologische Stätte, die einst ein wichtiges religiöses und politisches Zentrum der Popoloca-Kultur war. Die Ruinen stammen aus der Zeit zwischen 600 und 900 n. Chr. und umfassen Tempel, Wohnstrukturen, Plazas und Pyramiden. Das Museum ist leider geschlossen, aber der Wächter lässt uns auf das Gelände fahren, so brauchen wir Lina nicht den Berg hoch zu schieben.

Wir sind fast die einzigen Besucher und können uns ganz in Ruhe umsehen.

Dank der freundlichen Leute können wir direkt vor dem Tempel parken.

Wer mag damals diese Treppe hinauf gestiegen sein?

Unser nächstes Ziel ist ein Stück weiter südlich die Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaats Oaxaca (gesprochen Oachaka 😉). Wir fahren durch bergige und trockene Landschaft.

Auch die Polizei hält sich, wie alle anderen auch, nicht an Überholverbote oder doppelt durchgezogene Linien. Überhaupt werden Geschwindigkeits-beschränkungen, Überholverbote und ähnliche Beschränkungen nur als gut gemeinte Ratschläge betrachtet.

Hier hat ein Erdrutsch die Fahrbahn verschüttet. Die „Umleitung“ wird auf mexikanische Art eingerichtet und es geht irgendwie weiter. 👍

Am Nachmittag erreichen wir dann Oaxaca und halten erstmal am Aussichtspunkt.

Unten in der Stadt finden wir an der Plaza Conzzati, einem kleinen Park in der Innenstadt, einen Stellplatz, parken Rocky und spazieren in‘s Zentrum. Vorher geben wir noch zwei leere Sodasteam Patronen bei ESTAFETA ab, um sie hoffentlich bald gefüllt wieder zurück zu bekommen. Nun aber ins Zentrum. Wir gucken an der Kirche „Santo Domingo de Guzmán“ vorbei.

Mit zunehmender Dämmerung wird es richtig gemütlich in der Stadt und auch das Eis schmeckt.

Am zentralen Platz, der „Plaza de la Constitución“ spielt eine Band und die Leute tanzen, sind fröhlich und genießen einfach den Abend.

Wir lassen uns treiben und möchten eigentlich gar nicht wieder hier weg.

Irgendwann wird es dann aber doch Zeit für uns nach Hause zu gehen. Rocky wartet schon auf uns, so fallen wir müde ist Bett.

Die Nacht war ruhiger als in der Innenstadt erwartet. So machen wir uns heute ausgeruht auf, um nochmal durch die Stadt zu schlendern. Am Tage ist hier eine andere, aber nicht weniger angenehme Stimmung zu spüren. Auch heute sind alle irgendwie entspannt, niemand hetzt durch die Straßen und alle haben scheinbar Zeit für ein kleines Schwätzchen. Wir gucken an der Kathedrale vorbei,

beobachten die Leute am zentralen Platz,

und bewundern die kleinen Gassen und Hinterhöfe.

Am Nachmittag fahren wir raus und mächtig bergauf, um „Monte Albán“ zu besichtigen. Die Stadt war das politische und kulturelle Zentrum der Zapoteken und wurde etwa 500 v. Chr. gegründet. Sie liegt auf einem künstlich abgeflachten Bergplateau und beeindruckt durch die Bauten und einem Ballspielplatz. Heute gehört Monte Albán zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist eine der bedeutendsten präkolumbischen Stätten Mexikos.

Wir sehen mächtige Bauwerke und 2000 Jahre alte Kunst.

Erstaunlich ist, dass wir auch hier wieder sehr wenig andere Menschen treffen.

Das vor 2000 Jahren mit reiner Muskelkraft abgeflachte Plateau ist gigantisch groß. Wir können uns kaum vorstellen, wie die Menschen so etwas zu dieser Zeit geschafft haben.

Neben den Bauten gibt es auch Sportanlagen wie Ballspielplätze. Alles war damals scheinbar mit kunstvoll gehauenen Steinplatten verziert.

Einige Fundstücke werden heute in einem kleinen Museum direkt bei der Anlage ausgestellt. Die „wertvolleren“ stehen in Museen in Europa. Wie sie dort hin gekommen sind, und wem sie eigentlich gehören sollten sich die Europäer mal selbst fragen.

Der Rückweg führt uns wieder durch das quirlige Oaxaca mit den vielen kleinen „Mototaxis“

Wir haben für heute genug gesehen und suchen den kleinen Campingplatz von Sabine und Stefan in Santa María del Tule auf, um dort die Nacht zu verbringen. Beim Abendbrot bekommen wir gleich Besuch von den Hunden der beiden Deutschen.

Beim Frühstück bekommen wir dann ganz anderen Besuch 😳

„Es ist so schön und entspannt hier, wollen wir nicht noch eine Nacht bleiben?“ So machen wir es auch und nutzen den Tag für kleine Reparaturen und Radrunden mit Lina.

Zum Glück hat Stefan eine gut ausgestattete Werkstatt und Clemens darf sie nutzen.

Der Pazifik, eine Bootsfahrt und ab in die Berge

5.4. – 12.4.25

Uns zieht es wieder an die Küste. Auf dem Weg zum Pazifik sehen wir neben der Straße immer wieder kleine Staubwirbel, wir nennen sie nach einem Roman „Staubteufel“,

auch Buschbrände sind keine Seltenheit,

aber auch tolle grüne Landschaft fehlt nicht. 😉

Schließlich kommen wir zum Sonnenuntergang an der Playa El Tomatal an und finden einen Stellplatz direkt am Strand.

Blick aus der Schiebetür

Guten Morgen! Der Kaffee ☕️ schmeckt bei dem Ausblick besonders gut! 😋

Die Südküste Méxicos entlang finden sich immer neue Warnschilder.

Die Straße führt durch trockene Gegend und immer wieder gleitet der Blick rüber zum Pazifik.

So biegen wir bei Santa Cruz Bamba rechts ab und hoppeln zur Playa Bamba. „Klar, hier vorn könnt ihr über Nacht stehen, wenn ihr Allrad habt“ sagen die Besitzer des Strandlokals. Dann kommen die Anfängerfehler: Clemens geht vorher nicht mal zu Fuß drüber und fühlt wie weich der Sand ist, und lässt auch den vollen Luftdruck in den Reifen. Einfach rückwärts rein in den tollen Strandplatz und schon sitzen wir fest. „Kein Problem, Untersetzung, Sperren und erster Gang rein und vorwärts raus“ denkt sich Clemens. Nach dem ersten Versuch dreht sich nichts mehr. Also Klappsparten, Sandbleche, Luft ablassen und schweißtreibende Arbeit. 🥵 Dann klappt es und wir fahren einfach zum Nachbarrestaurant. Auch ein schöner Stellplatz und ganz ohne Schaufeln. 🤪

Hier gibts erstmal kaltes Bier und kalte Cola. Und dieser Traumplatz ist dann auch noch kostenfrei. Dafür holen wir uns heute den Getränkenachschub vom Restaurant.

Heute Morgen gucken wir noch ein wenig am Stand rum.

Die Düne da hinten lassen wir, nach den gestrigen Erfahrungen, heute aus.

Wir verabschieden uns „erstmal“ vom Pazifik und fahren wieder in die Berge. In der Nähe von Tuxtla gibt es die „Cascada El Aguacero“ mit einer spektakulären steilen und kurvigen Anfahrt. Die Schranke vor dem Parkplatz ist leider schon zu, lässt sich aber von Hand öffnen. So haben wir erstmal einen guten und ruhigen Übernachtungsplatz und morgen werden wir uns zu Fuß auf den Weg zum Wasserfall machen. Angeblich sollen es 800 Stufen bis unten hin sein.

Nachdem wir den Parkplatz für letzte Nacht bezahlt haben gehen wir getrennt runter zum Wasserfall. Es sind übrigens 820 Stufen, die sich wirklich lohnen, aber mit Lina unmöglich zu schaffen sind. Auf dem Weg finden wir kleine Tropfsteinhöhlen,

und unten angekommen eine tolle Schlucht mit Wasserfall.

Der Weg wieder rauf zu Rocky ist zwar schweißtreibend, aber 5 km die Serpentinen bis zur befestigten Straße lassen Clemens auch noch mal schwitzen.

Unser nächster Stopp ist Chiapa de Corzo. Von dort starten die Boote auf dem Rio Grijalva durch die enge Sumidero Schlucht. Wir halten erstmal am zentralen Platz und gucken uns ein wenig um. Kaum ausgestiegen hören wir: „Wenn ihr einen ruhigen Stellplatz sucht, kommt zum Sportzentrum, da stehen wir auch“. Da wir scheinbar den fliegenden Händlern hier den Platz wegnehmen, fahren wir auch rüber und treffen unter anderem auch die Franzosen mit dem alten Bulli wieder, die wir schon auf der Baja zwei mal getroffen haben.

Daneben sind noch weitere Franzosen im LKW, ein Paar aus der Schweiz und eine Vanbesatzung aus Deutschland unsere Nachbarn.

Heute Morgen parkt ein Propan-Gas Tankwagen direkt neben uns. Clemens fragt mal nach und siehe da, wir können unseren Tank gleich hier auf dem Parkplatz füllen lassen.

Welch ein Service, aber beim Bezahlen müssen wir dann doch noch ein wenig Diskutieren. Die Tankuhr haben die beiden Propanfahrer schnell wieder auf „0“ gesetzt und möchten nun 42l abrechnen. Unsere Tankflasche hat aber nur ein Fassungsvermögen von insgesamt 21l!!! Nach einigem hin und her zahlen wir die geschätzten 15l und sind zufrieden. Nun aber machen wir uns erstmal auf zur Bootsfahrt durch die Sumidero Schlucht.

Mal wieder ändere Gesichter sehen.😉

Die Landschaft ist wirklich toll und Lina genießt vor allem die Bootsfahrt .

Im Nachhinein hat es sich wirklich gelohnt und morgen gucken wir uns das nochmal von oben an. Es gibt nämlich eine Straße durch den Nationalpark Cañón del Sumidero am oberen Rand der 13 km langen Schlucht entlang. Die Felswände sind an der höchsten Stelle 1.200 m hoch. Neben den Krokodilen, Spinnenaffen, Pelikanen und Reihern, die wir gesehen haben soll es hier noch Ozelots, Weißschwanzhirsche und Gürteltiere geben.

Auch der Blick am Mirador La Coyota in die Schlucht kann einem den Atem nehmen.

Der Canyon ist ein Symbol für den Bundesstaat Chiapas und erscheint sogar im Wappen.

Wir fahren heute noch hoch in die Berge. Von Tuxtla nach San Cristóbal (auf 2300 m) sind es bestimmt 1800 m Höhenunterschied und gefühlt mindestens 15°C kühler. Hier fühlen wir uns wohl und beziehen einen Campingplatz mit nettem Aufenthaltsraum, Kamin, Küche und sogar einem Billardtisch.

Da nun die Osterwoche, die „Semana Santa“, beginnt, und hier die „heilige Woche“ festlich begangen wird, wollen wir bis nach Karfreitag hier bleiben, ein wenig Tageskram erledigen, San Cristóbal ansehen und natürlich die Prozessionen besuchen.